Fleckfieber – Ursache Therapie Diagnose

         

Fleckfieber (engl. epidemic louse-borne typhus)

Fleckfieber ist eine bakterielle Infektionskrankheit, die vor allem durch Kleiderläuse übertragen wird. Sie tritt epidemisch auf, das heißt es kommt örtlich und zeitlich begrenzt zu einem gehäuften Vorkommen der Erkrankung. Die Erkrankung ist auch unter den Namen Flecktyphus, epidemisches Fleckfieber, klassisches Fleckfieber, Typhus exanthematicus und Brill-Zinser-Krankheit bekannt. Fleckfieber kam früher besonders in Ost- und Südeuropa vor, heutzutage findet sich die Infektionskrankheit in Höhenlagen der Tropen und Subtropen. Schlechte hygienische Bedingungen begünstigen die Übertragung und den Ausbruch des Fleckfiebers. Dies schlägt sich in der umgangssprachlichen Bezeichnung Kriegs-, Hunger- und Läusetyphus nieder. In Deutschland besteht bei Verdacht, Erkrankung oder im Todesfall Meldepflicht.

Wer ist der Erreger des Fleckfiebers und wie erfolgt die Infektion?

Verursacher des Fleckfiebers ist das Bakterium Rickettsia prowazekii. Rickettsien benötigen zum Überleben Wirtszellen. Sie werden daher auch als obligate intrazelluläre Parasiten bezeichnet. Die Bakterien vermehren sich im Magen-Darmtrakt von Läusen, bevorzugt in Kleiderläusen. Sie werden mit dem Läusekot ausgeschieden, in dem sie überlebensfähig sind. Durch Einatmen oder durch Kratzen der Haut gelangen sie in den menschlichen Körper. Eine Übertragung direkt von Mensch zu Mensch findet nicht statt. Die Erreger befallen bevorzugt die kleinen Blutgefäße in der Haut, dem Gehirn, den Nieren oder dem Herzmuskel.

Welche Krankheitssymptome treten auf?

An der Eintrittspforte der Erreger tritt häufig Juckreiz und eine Blauschwarz-Färbung der Haut auf. Nach einer Inkubationszeit von 10 bis 14 Tagen kommt es plötzlich zu hohem Fieber mit Kopf- und Gliederschmerzen. Die Temperatur bleibt für 8 bis 14 Tage sehr hoch. Die Patienten fühlen sich schwer krank, haben ein aufgedunsenes rotes Gesicht und leiden unter Schüttelfrost und Muskelschmerzen. Ist das Gehirn mit betroffen (Enzephalitis), so treten Bewusstseinstörungen, Taubheit und gelegentlich Tinnitus auf. Nach 4 bis 6 Tagen bildet sich ein feinfleckiger, Hautausschlag (Roseolen), der in den Achselhöhlen und am Körperstamm beginnt und sich auf den ganzen Körper ausbreitet. Lediglich das Gesicht, die Fußsohlen und Handflächen bleiben frei. Komplikationen der Erkrankung sind die Enzephalitis oder ein Kreislaufversagen bei schwerer Schädigung des Herzmuskels. Bei 20 -50% der Erkrankten kann aufgrund dieser schwerwiegenden Komplikationen ohne entsprechende Behandlung der Tod eintreten.

Überstehen die Erkrankten das Fleckfieber, so besteht eine lebenslange Immunität. Die Rickettsien überleben aber inaktiv im Knochenmark. 3 bis 40 Jahre nach der Erstinfektion können diese persistierenden Keime aktiviert werden und es kommt zu einem Rückfall. Dieser späte Ausbruch der Erkrankung wird als Brill-Zinser-Krankheit bezeichnet.

Wie erfolgt die Diagnose des Fleckfiebers?

Der typischen Krankheitssymptome und das Auftreten von Kleiderläusen bestärken den Erkrankungsverdacht. Die Erreger können direkt aus Blutproben nachgewiesen werden. Ebenso ist ein Nachweis von Antikörpern möglich.

Wie wird Fleckfieber behandelt?

Die Therapie erfolgt mit Antibiotika (Doxycyclin, Chloramphenicol). Daneben muss der Erkrankte sorgfältig überwacht werden. Ein besonderes Augenmerk ist dabei auf die Kreislauffunktionen des Patienten zu richten.

Welche vorbeugenden Maßnahmen gibt es gegen das Fleckfieber?

Im Vordergrund steht die Bekämpfung der Kleiderläuse und damit eine Verbesserung der hygienischen Verhältnisse. Eine Impfung ist möglich. Sie ist beispielsweise für medizinisches Personal in Endemiegebieten sinnvoll.