Hanf (Cannabis)

Gattung der Familie Nesseln, zweihäusig, die männliche Blume mit fünfteiliger Geschlechtshülle, die weiblichen mit einblättriger, auf einer Seite der Länge nach gespaltener Geschlechtshülle, Schließfrucht. Gemeiner Hanf (C. sativa), mit möhrenförmiger Wurzel, aufrechtem, kurzhaarigen, gewöhnlich 120 bis 180 cm hohen Stängel, gefingerten, unten gegen- oder wechselständigen, 5 bis 9 blättrigen, grobgesägten, kurzhaarigen Blättern, rispenförmigen, blattwinkelständigen, gelblich-grünen männlichen, geknäuelten, grünen weiblichen Blüten und grünlich oder weißlich-grauer Schließfrucht.

Anwendung

Der Hanf wird zunächst innerlich als Tinktur angewendet, indem man die eben erst in das Blühen gekommenen Spitzen der Hanfpflanzen auspresst und mit gleichen Teilen Weingeist mischt oder auch als Hanfsamenmilch, die man erhält, wenn man Hanfsamen in einem Mörser nach und nach mit ½ Liter Wasser zerreibt. Von der Tinktur werden täglich ein oder zwei mal 5 bis 6 Tropfen genommen, von der Milch trinkt man täglich nach und nach ½ Liter und zwar bei schmerzendem Urinieren und bei anfangenden Tripper; es sind dann diese beiden Gaben radikal heilend. Die Tinktur soll ferner in Gaben von 2 bis 3 Tropfen täglich 2 bis 4 mal genommen bei Ermüdung nach starker körperlicher Anstrengung, bei Blutwallungen, Conestionen nach dem Kopfe, Blutsturz, Nasenbluten, Bruststechen beim Atmen, Sprechen, Bewegen, bei Lungenentzündung und allen ihren schlimmen Folgen, Herzentzündung, Nieren- und Blasenentzündung, Schwäche des Geschlechtsvermögens, Unfruchtbarkeit, anhaltende Stuhlverstopfung sehr wirksam sein.

Umrechnungstabelle für das Kräuterlexikon:
1 Unze = ca. 30 gr.
1 Graun = ca. 0,063 gr.
1 Drachme = ca. 3,75 gr.
1 Drachme = 3 Scrupel