Therapie des Murbus Sudeck mit Medikamente

Es hat sich eine Stufentherapie bewährt, die entsprechend dem Schweregrad der Erkrankung durchgeführt wird. Sie beginnt mit einer Akuttherapie, bei der die maximale Schmerzreduktion und der Rückgang des Ödems (= Wasseransammlung im Gewebe -> pralle Haut) das oberste Ziel ist. Hält der Schmerz unvermindert an oder kann er nur unwesentlich geschmälert werden, wird gezielt die Sympathikusblockade eingesetzt. Dazu werden Lokalanästhetika oder Opiate in bestimmte Nervenknoten injiziert. Möglich ist auch die intravenöse Gabe von Guanethidin.

 

Die zur Verfügung stehenden Schmerzmittel umfassen sowohl NSAR, als auch mittelstarke bis starke Opioide. Die Schmerzmittel sollten so eingenommen werden, dass ständig eine analgetische Wirkung vorhanden ist. Zudem muss durch Schmerztagebücher und Schmerzskalen der individuelle Bedarf ständig überprüft und angepasst werden.

 

Bewährte Mittel, die zum Einsatz kommen sind:

  • Metamizol (fiebersenkend, senkt den Tonus der glatten Muskulatur, Schmerzmittel bei neuropathischen Schmerzen)
  • Paracetamol (klassisches Schmerzmedikament für leicht bis mittelstarke Schmerzen, ist in der Wirkung dem Metamizol unterlegen)
  • Morphine (Stufe II und III des WHO-Stufenplans), wie Codein, Dehydrocodein,Tramadol, Tilidin. Bleiben die Schmerzen unverändert stark, sollte auf Opioide der Stufe III übergegangen werden (Morphin, Polamidon, Fentanyl).
  • Trizyklische Antidepressiva: Sie werden bei Schmerzen mit brennender Komponente eingesetzt. Die Antidepressiva befreien nicht allein von den Schmerzen, sie können aber derart wirken, dass die Dosis der Schmerzmittel deutlich gesenkt werden kann.
  • Kortison: Zu Beginn der Therapie kann dieses Medikament in hohen Dosen gegeben werden und wirkt dann analgetisch. Jedoch wird bei Morbus Sudeck keine Langzeittherapie empfohlen.
  • Calcitonin: Dieses körpereigene Peptidhormon hemmt den Knochenabbau, fördert die Mikrozirkulation und hat eine schmerzlindernde und abschwellende Wirkung

 

med. Redaktion Dr. med. Werner Kellner
Aktualisierung 12.07.2007

WHO: Weltgesundheitsorganisation
Therapie Morbus Sudeck