Sauerstofftherapie

Sauerstoff ist ein lebenswichtiges Element. Das Gas ist farb-, geschmacks- und geruchlos und gelangt über die Atemluft in den menschlichen Organismus. Mithilfe der Sauerstofftherapie erfolgt eine verstärkte Aufnahme des Gases in den menschlichen Körper, was sich vor allem positiv bei allen Erkrankungen auswirkt, die mit einem Sauerstoffmangel verbunden sind. Zudem soll diese Therapie Alterungsprozessen entgegen wirken.

Die Inhalation von Sauerstoff ist in der konventionellen Medizin bei unzureichender Sauerstoffversorgung des Organismus (bsp. respiratorische Partial- und Globalinsuffizienz), bei der koronaren Herzkrankheit und bei Operationen üblich.

Das bekannteste alternative Heilverfahren, das mit Sauerstoff arbeitet, ist die Sauerstoff-Mehrschritt-Therapie (abgekürzt: SMT).

Historisches

Bereits 1774 hat der Engländer Joseph Priestley die Bedeutung des Sauerstoffs für alle lebenden Organismen entdeckt und er versuchte, das Gas schon damals in der Medizin einzusetzen.

Die Sauerstoff-Mehrschritt-Therapie geht auf den Dresdner Professor für Physik Manfred von Ardenne zurück. Er suchte in den 1970er Jahren nach einem Weg, dem menschlichen Organismus auf Dauer mehr Sauerstoff zuzuführen.

Wirkungsweise der Sauerstofftherapie

Bei der Sauerstoff-Mehrschritt-Therapie geht man davon aus, dass alters- oder stressbedingt der Sauerstoffpartialdruck im Blut abfällt. Die Zellen werden nicht mehr ausreichend mit dem lebenswichtigen Element versorgt. Dies führt zu Leistungsabfall und gestörten Organfunktionen.

Verschärft wird die Mangelversorgung an Sauerstoff, wenn zusätzlich Durchblutungsstörungen auftreten.

Ziel ist es, mithilfe der Therapie die Sauerstoffversorgung der Körperzellen zu erhöhen und die Blutzirkulation in den Geweben zu optimieren. Dadurch soll der Energiestatus des Körpers verbessert und für längere Zeit auf hohem Niveau gehalten werden.

Anwendungsbereiche Sauerstofftherapie

Die SMT wird vor allem bei folgenden Krankheiten eingesetzt: Durchblutungsstörungen, chronischen Krankheiten (Migräne, Rheuma, Hautleiden) Stoffwechselstörungen, Atemwegserkrankungen, Nierenproblemen und Plazentaschwäche. Weitere Anwendungsgebiete sind Blutdruckbeschwerden, Hörsturz oder Verschlechterungen des Sehvermögens.

Zudem soll die Therapie auch Alterserscheinungen entgegenwirken.

Durchführung Sauerstofftherapie

Der Ablauf der Sauerstoff-Mehrschritt-Therapie kann verschieden sein.

Die klassische Variante besteht aus drei Schritten. Für eine Behandlung müssen ungefähr zwei Stunden angesetzt werden. Insgesamt sollten 15 bis 18 Therapiesitzungen durchgeführt werden.

Zunächst erhält man einen speziellen Cocktail, der aus Mineralwasser, Vitaminen und Magnesium besteht.

Im nächsten Schritt atmet der Betroffene in entspannter Atmosphäre Sauerstoff über eine Nasensonde oder Atemmaske ein. Die Dauer beträgt circa 40 Minuten.

Zum Abschluss erfolgt ein Bewegungstraining, bei dem die Aufnahme und Wirkung des Sauerstoffs zusätzlich unterstützt werden soll. Üblich sind Ergometer-Training, Gehtraining oder Gymnastik.

Wann sollte die SMT nicht durchgeführt werden?

Nicht empfohlen wird die Methode bei schweren Herz- und Lungenkrankheiten sowie bei Menschen, die unter Epilepsie oder einer Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) leiden.

Risiken der Sauerstofftherapie

Eine zu hohe Sauerstoffzufuhr kann zu Übelkeit, Schwindel, Kopfschmerzen und im Extremfall akuter Atemnot führen. Eine genaue Dosierung muss unbedingt beachtet werden.

Die Therapie sollte nur nach einer eingehenden ärztlichen Untersuchung stattfinden und auch nur unter ärztlicher Aufsicht.

Die Wirkung der Therapiemethode ist nicht nachgewiesen.

med. Redaktion Dr. med. Werner Kellner
Aktualisierung 19.05.2009