Minze (Mentha)

Gattung der Familie Lippenblütler mit von einander entfernten, geraden, aber auseinander tretenden Staubgefäßen, gleichlaufenden Staubkolbensäckchen, trichterförmiger, 4 spaltiger, astgleicher Blumenkrone, woran der obere Zipfel ausgerandet ist, ferner fehlender Haarleiste und fünfzähnigem Kelche. Die Pfefferminze (M. piperita), hat rötlichbräunliche ästige Stängel, gestielte, eilängliche, spitze, scharfgesägte Blätter und aus 16 bis 50 hellrötlichen Blüten bestehende Wirtel, die an der Spitze des Stängels eine längliche Ähre bilden. Die ganze Pflanze hat einen angenehmen Geruch und anfangs einen feurig aromatischen, nachher auffallend kühlen Geschmack.

Anwendung

Die Pfefferminze besitzt treffliche erregende, reizende Kräfte, welche zunächst in der Schleimhaut des Nahrungskanals auftreten. Man gibt sie daher im Magenkrampf, in der Kolik, bei schwacher Verdauung, Blähungen, Erbrechen und Durchfall, bei hysterischen, hypochondrischen und krampfhaften Beschwerden und als Beihilfsmittel in fieberhaften Krankheiten mit verminderter Tätigkeit im sensiblen und irritablen System. Äußerlich wird das Kraut teils trocken, teils im Aufguss zu Bähungen und Bädern verwendet.

Die Krauseminze (M. crispa), hat sitzende, herzförmige wellige Blätter und kopfiggenähte Blütenwirtel.

Anwendung

Man wendet sie an bei Schwäche und Reizbarkeit der Verdauungsorgane, allen davon ausgehenden Krankheiten, bei Menstruationsbeschwerden, Unterleibskrankheiten, Nervenfiebern und in allen anderen Fällen, wo die Pfefferminze ihre Anwendung findet. Kindern und sehr reizbaren Kranken ist die Krauseminze meist zuträglicher als die Pfefferminze.

Umrechnungstabelle für das Kräuterlexikon::
1 Unze = ca. 30 gr.
1 Graun = ca. 0,063 gr.
1 Drachme = ca. 3,75 gr.
1 Drachme = 3 Scrupel