Löwenzahn (Leontondon)

Gattung der zur Familie der Korbblütler gehörenden Unterfamilie Cichoraceen mit dachziegeliger, vielblütiger Hülldecke, kahlem Hauptfruchtknoten, stielrunden Schließfrüchten und federiger, bleibender Fruchtkrone. Der gemeine Löwenzahl (L. taraxacum), Dotterblume, Butterblume, Eierblume, Kuhblume, Pfaffenröhrlein, wilde Cichorie, Mönchskopf, hat eine 40 cm tief in die Erde dringende Wurzel, die in den ersten Frühlingstagen eine Masse langer, etwas zugespitzter, in viele zahnförmige Lappen zerteilter Blätter, welche sich kurz auf der Erde ausbreiten, treibt. Zwischen diesen erscheint ein glatter, 30 cm hoher Stängel mit einer gelben, zusammengesetzten Blume, die gefiederte Samenkörner, in Gestalt einer runden Kugel, hinterlässt. Die Pflanze enthält in allen ihren Teilen einen bitteren Milchsaft, dessen Geschmack sich jedoch beim Trocknen verliert.

Anwendung

Der Löwenzahn wirkt auflösend und stärkend auf die Schleimhäute, namentlich auf Lungen, Leber, Darmkanal und Harnwerkzeuge, demgemäß leistet er gute Dienste bei Stockungen und Verschleimungen der Eingeweide, des Pfortadersystems, bei Hämorrhoiden, Leberleiden, Leberstockungen, Gelbsucht, bei trägem, mit Zwang verbundenen Stuhl, in Lungenverschleimungen, katarrhalischen Beschwerden. Man gebraucht ihn in der Regel als Frühlingskur und wendet ihn als blutreinigendes Mittel an. Man bedient sich des Mittels in Abkochung oder als Trank und werden Wurzeln und Kraut vor dem Blütentreiben zu 30 bis 60 Gran auf ½ bis 1 Liter Wasser dazu verwendet, die Dosis wird in 24 Stunden genommen. Das Extractum Taraxaci inspissatum wird täglich zu 4 bis 15 Gr. in Mixtur oder Pillen verordnet, dagegen das Extractum Taraxaci liquidum zu 18 bis 30 Gr. täglich in Verbindung mit auflösenden Salzen, bittern und aromatischen Mitteln gegeben.

Umrechnungstabelle für das Kräuterlexikon::
1 Unze = ca. 30 gr.
1 Graun = ca. 0,063 gr.
1 Drachme = ca. 3,75 gr.
1 Drachme = 3 Scrupel