Nierenwerte

Die Nieren haben vielfältigste Aufgaben im menschlichen Organismus. Sie regulieren das Elektrolytgleichgewicht im Blut, den Wassergehalt des Körpers und den Säure-Basen-Haushalt. Sie verfügen dafür über Fähigkeit Elektrolyte und Wasser, die der Körper benötigt, rückzuresorbieren.

Eine weitere zentrale Funktion der Nieren besteht in der Ausscheidung von wasserlöslichen Stoffwechselendprodukten und Pharmaka, die nicht weiter abbaubar sind. Diese stickstoffhaltigen Endprodukte des Eiweißstoffwechsels werden über die Nieren abfiltriert. Zu diesen sogenannten harnpflichtigen Substanzen zählen bsp. Kreatinin, Harnstoff, Ammoniak und Harnsäure.

Um die Filterfunktion der Nieren zu überprüfen, werden sie aus dem Urin und/oder dem Blut bestimmt. Folgende Nierenwerte können in diesem Zusammenhang leicht ermittelt werden:

(Die einzelnen Parameter werden im Gesundheitsportal „Laborwerte“ ausführlich beschrieben).

Schädigende Einflüsse auf die Nierenfunktionen werden durch eine Vielzahl von Erkrankungen ausgelöst. Dazu zählen: Infektionen, Entzündungen, Tumoren, Diabetes (Zuckerkrankheit), Vergiftungen, Gerinnungsstörungen, Steinleiden und genetisch bedingte Erkrankungen.

Um krankhafte Prozesse an den Nieren oder Stoffwechselerkrankungen (Diabetes mellitus) aufzudecken, werden zusätzlich noch folgende Parameter herangezogen:

  • rote Blutkörperchen im Urin (Hämaturie),
  • Eiweiß im Urin (Proteinurie),
  • Zucker (Glukose) im Urin (Glucosurie).

Glukose und rote Blutkörperchen kommen bei gesunden Menschen nicht im Urin vor, Proteine nur in geringen Mengen.

Neben dieser Ausscheidungsfunktion haben die Nieren auch noch weitere Körperfunktionen. So produzieren sie das Hormon Erythropoetin (EPO), das die Blutbildung anregt und dessen Mangel zu einer Anämie führen kann.

Zudem entsteht in den Nieren aus einer Vorstufe die biologisch aktive Form des Vitamin D (Calcitriol), das am Kalzium- und Knochenstoffwechsel beteiligt ist.

Schließlich beeinflussen die Nieren durch die Ausschüttung des Enzyms Renin den Blutdruck sowie den Wasser- und Elektrolythaushalt (Renin-Angiotensin-Aldosteron-System (RAAS).

(Ausführliche Informationen finden sich auch in den Kapiteln „Erythropoetin“, „D Vitamin“, „Renin“ und „Aldosteron“ im Gesundheitsportal „Laborwerte“).

Quelle: Thomas, Labor und Diagnose
med. Redaktion Dr. med. Werner Kellner
Aktualisierung 18.02.2009