Ulcus molle oder weicher Schanker (Chancroid)

Die Krankheit Ulcus molle oder weicher Schanker wird durch das Bakterium Haemophilus ducreyi hervorgerufen. Ulcus molle kommt vor allem in den tropischen und subtropischen Ländern Asiens und Afrikas vor. In Europa ist es eher selten. Weltweit erkranken häufiger Männer an dem weichen Schanker als Frauen. Beschnittene Männer sind von der Krankheit seltener betroffen als unbeschnittene.

Die Übertragung erfolgt in der Regel durch Geschlechtverkehr. Die Bakterien, die sehr empfindlich gegen Kälte und Austrocknung sind, können durch die verletzte Haut oder Schleimhaut in das Gewebe eindringen. Der Krankheit kann mit Kondomen und gründlicher Körperhygiene wirksam vorgebeugt werden.

Symptome von Ulcus molle

Ein paar Tage nach der Ansteckung treten im Genitalbereich knötchenförmige Bläschen auf, die sich schnell zu schmerzhaften, weichen Geschwüren entwickeln. Diese sind scharf begrenzt, haben zackige Ränder. In der Mitte sind sie gerötet und haben einen Durchmesser von etwa ein bis zwei cm. Die Geschwüre bluten leicht und sind sehr schmerzhaft wenn sie mit Urin in Kontakt kommen.

Die Geschwüre können unbehandelt selbst abheilen. Allerdings bleiben die Erreger weiterhin im Körper oder sie können auch durch Kratzen an anderen Stellen weiter getragen werden.

Bei Männern ist meistens die Vorhaut, bei Frauen der Eingang der Vagina betroffen. Zusätzlich schwellen in der Leistengegend die Lymphknoten an, die nach außen eitrig aufbrechen. Bei Frauen kann die Infektion auch ohne Symptome verlaufen.

Ulcus molle Diagnose

Bei Verdacht auf die Krankheit muss ein Arzt aufgesucht werden. Die Krankheitserreger können durch einen Abstrich mit einer mikroskopischen Untersuchung nachgewiesen werden. Die Verwechslung mit anderen Krankheiten wird eine zusätzliche Laboruntersuchung abgesichert. Die Erkrankung am Genitalulkus weist auf einen ungeschützten Geschlechtsverkehr hin. Die an Ulcus molle erkrankten Patienten können sich zusätzlich auch mit anderen Krankheiten wie Syphilis, Gonorrhoe oder HIV infiziert haben.

Therapie

Die Krankheit wird mit Antibiotika behandelt. Die Prognose ist gut.

Der Partner muss gemeinsam behandelt werden. Außerdem sollte bis zur vollständigen Heilung auf Geschlechtsverkehr verzichtet werden.