Bei einer Zungenentzündung – medizinisch auch Glossitis – handelt es sich um entzündliche Veränderungen der Zungenschleimhaut. Vor allem bei Infektionskrankheiten ist sie häufig von Entzündungen der Mundschleimhaut (Stomatitis) und des Zahnfleisches (Gingivitis) begleitet.
Was sind die Beschwerden bei einer Zungenentzündung?
Die Zunge wird glatt und kirschrot. Sie kann anschwellen, brennen oder schmerzen. Gerade bei Kindern tritt häufig eine akute Zungenentzündung auf. Die Zunge ist dann dunkelrot, eventuell angeschwollen und manchmal von Aphthen übersät. Dabei handelt es sich um runde, offene Stellen auf der Mundschleimhaut, die stecknadelkopf- bis linsengroß sind. Es kann zu Schluckbeschwerden kommen und die Kinder klagen eventuell über einen unangenehmen Geschmack im Mund. Bei Erwachsenen ist die Entzündung der Zunge häufig chronisch und kann der Vorbote einer perniziösen Anämie, das Zeichen einer Zöliakie oder auch einer Eisenmangel-Anämie sein.
Welche Ursachen kann eine Zungenentzündung haben?
Die Ursachen für eine Zungenentzündung können vielfältig sein.
Es kommen in Betracht:
- Reizungen durch scharfkantige Zähne, schlecht sitzende Prothesen, abstehende Kronenränder und kieferorthopädische Apparaturen;
- Kontaktallergien durch Quecksilber, Nickel oder Chrom, die beispielsweise bei der zahnärztlichen Versorgung oder beim Piercing Verwendung finden;
- Reizungen durch Alkohol, Tabak, scharfe Gewürze und Mundwasser;
- Verbrennungen und mechanische Verletzungen;
- Vitamin-B- oder Eisenmangel;
- Nebenwirkungen bei der Einnahme von Antibiotika;
- Diabetes Mellitus, verschiedene Hauterkrankungen, Syphilis;
- Psychische Ursachen.
Wie wird die Zungenentzündung behandelt?
Die Behandlung der Zungenentzündung besteht in der Suche nach den Ursachen und deren Vermeidung und Beseitigung. Eine Linderung der Beschwerden bringen Mundspüllösungen mit dreiprozentiger Wasserstoffperoxid-Lösung, Salbei- oder Kamillentee sowie Oberflächenbetäubungsmittel und Antibiotika. Regelmäßige Mundhygiene wirkt vorbeugend.