Verhütungscomputer

Die unterschiedlichen Verhütungscomputer unterstützen die verschiedenen Methoden der natürlichen Familienplanung technisch. Diese Geräte sind keine Verhütungsmittel, mit ihrer Hilfe werden lediglich die fruchtbaren Tage der Frau bestimmt. An den fruchtbaren Tagen muss also das Paar verhüten, z.B. mit Kondomen oder anderen nicht hormonellen Verhütungsmitteln. Die gleichzeitige Verwendung von Verhütungscomputer und hormonellen Verhütungsmitteln macht keinen Sinn, da die Hormonpräparate den natürlichen Zyklus der Frau aufheben.

Vor der Anschaffung eines Verhütungscomputers empfiehlt es sich die Methoden der natürlichen Familienplanung kennen zu lernen, erst danach können die Geräte sinnvoll eingesetzt werden.

Es ist unterschiedlich, welche Körperdaten die Verhütungscomputer messen und auswerten. Die fruchtbaren Tage werden anhand der Basaltemperatur, Hormone im Urin, der Konsistenz des Zervixschleims oder deren Kombination ermittelt. Die Verhütungscomputer sind auch bei Kinderwunsch sinnvoll.

Je mehr Zyklen die Computer erfassen können, desto sicherer sind die fruchtbaren Tage zu bestimmen. Die Sicherheit der Verhütungscomputer bestimmt die von ihm unterschützte Methode. Der Pearl-Index der Verhütungscomputer liegt zwischen 4 und 10.

Anwendung

Hormonmessgerät

Das luteinisierende Hormon (LH) scheidet der weibliche Körper kurz vor dem Eisprung in einer hohen Konzentration aus. Diese kann während der fruchtbaren Zeit im Urin mittels eines Teststreifens gemessen werden. Die Messergebnisse werden an den Computer übertragen und dieser wertet sie aus. Nach Eingabe des ersten Zyklustages zeigt der Computer mit Hilfe verschiedenen Leuchtdioden die möglichen fruchtbaren Tage der Frau an. An diesen Tagen zeigt der Computer die gelben Lichter und es muss ein Hormontest mit dem Urinteststreifen durchgeführt werden. Im ersten Monat nach dem Erwerben des Gerätes sind es 16 Testtage, in den darauf folgenden Monaten reicht der Urintest an 8 Tagen aus. An den mit rotem Licht gekennzeichneten fruchtbaren Tagen darf kein oder nur geschützter Geschlechtsverkehr stattfinden. An den vermutlich unfruchtbaren Tagen zeigt der Computer grünes Licht.

Temperaturmessgerät

Die Messung erfolgt jeden Tag vor dem Aufstehen, möglichst um die gleiche Uhrzeit. In vielen Geräten ist daher auch ein Wecker eingebaut, der die Frau an die Temperaturmessung erinnert. Gemessen wird mit dem – oft im Computer eingebauten – Sensor. Der Computer speichert die Messwerte und wertet diese anschließend automatisch aus. Je mehr Daten der Computer eingespeichert hat, desto besser kann er die fruchtbaren Tage eingrenzen. Bei einigen Modellen können die Schleimkonsistenzwerte zusätzlich eingegeben und ausgewertet werden. An den mit roten Licht gekennzeichneten fruchtbaren Tagen darf kein oder nur geschützter Geschlechtsverkehr stattfinden. An den vermutlich unfruchtbaren Tagen zeigt der Computer grünes Licht an.

Vorteile

Diese Methode belastet den Körper nicht und hat keine Nebenwirkungen. Die Messergebnisse müssen nicht mehr mühsam in ein Kurvenblatt eingetragen werden.

Nachteile

Das tägliche Messen erfordert viel Disziplin und ohne diese sind die Geräte entsprechend der Verhütungsmethode dann natürlich nicht mehr sicher. Die Hormonmessung mit Computer ist für Frauen in der Stillzeit, bzw. in den Wechseljahren nicht geeignet. Das Temperaturmessgerät ist für stillende Frauen nicht geeignet. Außerdem können verschiedene Faktoren wie zu wenig Schlaf, fiebrige Erkrankungen, Gefühlsschwankungen, größerer Alkoholkonsum am Vorabend oder Stress die morgendliche Temperatur beeinflussen und damit zu falschen Messwerten führen.

Die Verwendung von Verhütungscomputern schützt nicht vor sexuell übertragbaren Krankheiten.