Transferrin – Transferrinsättigung (TfS)

Transferrin ist das Transportprotein des Eisens und wird in der Leber gebildet. Mit seiner Hilfe gelangt das Eisen zu den Zellen und Geweben, die es benötigen.
Jedes Transferrin-Molekül hat zwei Bindungsstellen für Eisenatome (Fe 3+). Ein Gramm Transferrin kann 1,4 Milligramm Eisen binden.
Die Transferrinsättigung beschreibt die Beladung des Transportproteins mit Eisen. Sie wird berechnet aus der Eisenkonzentration im Blutserum dividiert durch die Transferrinkonzentration. Die Angabe erfolgt in Prozent.

Bei gesunden Menschen ist Transferrin nur zu etwa einem Drittel mit Eisen gesättigt.

Herrscht Eisenmangel, so steigt die Transferrinkonzentration und damit die Eisenbindungskapazität; die Folge ist eine erniedrigte Transferrinsättigung (meist < 15 Prozent). Diese Vorgänge erleichtern die Aufnahme des angebotenen Eisens, bsp. aus der Nahrung.

Bei Eisenüberladung, Hämolyse (Blutzerfall -> Freisetzung von viel Eisen) oder chronischen Entzündungen fällt dagegen die Transferrinkonzentration. Die Transferrinsättigung ist dadurch erhöht und der Körper vor einer weiteren Eisenüberladung geschützt.

Was kann der Anlass für die Transferrin – Bestimmung sein?

Anlass der Untersuchung kann ein Verdacht auf Eisenmangel bzw. Eisenüberladung sein.

Was sind die Normal- Referenzwerte von Transferrin?

Das Transferrin wird aus dem Blutserum oder –plasma bestimmt. Zusätzlich werden das Eisen und das Ferritin gemessen.
Folgende Werte liegen bei Erwachsenen im Normalbereich:

Transferrin Frauen : 2,0 – 3,1 g/l;
Transferrin Männer:2,1 – 3,4 g/l;

Transferrinsättigung: 14 – 45 %.

Was kann zu erhöhten Transferrin-Werten führen?

Bei Eisenmangel, der durch mangelnde Aufnahme von Eisen oder durch eine Erschöpfung des Speichereisens auftritt, sind die Transferrin-Werte erhöht. Auch Leberschäden können diesen Effekt haben.

Wann sind die Transferrin – Werte erniedrigt?

Eisenüberladung, chronische Entzündungen, Infektionen, Tumorerkrankungen sowie schwere Lebererkrankungen erniedrigen die Transferrin-Werte.

Was kann die Ursache einer erhöhten Transferrin – Sättigung sein?

Die Transferrin-Sättigung ist bei Eisenüberladung erhöht. Dies ist beispielsweise der Fall bei:

  • einer Hämochromatose (erbliche Eisenspeicherkrankheit),
  • diversen Lebererkrankungen (bsp. alkoholisch bedingte Schäden, chronische Virushepatitis),
  • bestimmten Anämieformen (Beta-Thalassämie, sideroblastische Anämie, Pyruvatkinase-Mangel),
  • Bluttransfusionen.

Was kann eine erniedrigte Transferrin – Sättigung bedeuten?

Eine erniedrigte Transferrin-Sättigung tritt bei Eisenmangel auf.

Was kann die Werte weiterhin beeinflussen?

Eine Schwangerschaft oder schwere akute Entzündungen können veränderte Werte hervorrufen.

Quelle: Thomas, Labor und Diagnose
med. Redaktion Dr. med. Werner Kellner
Aktualisierung 23.02.2009