Der Thalamusschmerz ist ein Beispiel für einen zentralen Schmerz, dass heißt der Entstehungsort des Schmerzes findet sich im zentralen Nervensystem und zwar im Thalamus. Dieser stellt ein bestimmtes Hirnareal dar und bildet den größten Teil des Zwischenhirns. Im Thalamus laufen alle Informationen aus dem Körper und den Sinnesorganen zusammen. Hier erfolgt auch eine gewisse Filterung der Nervenimpulse. Es wird entschieden, welche Informationen im Augenblick wichtig sind und an die Großhirnrinde weitergeleitet werden und damit ins Bewusstsein dringen. Daher nennt man den Thalamus auch „das Tor zum Bewusstsein“.
Bisweilen wird der Begriff „Thalamusschmerz“ auch für jegliche Form von zentral bedingten Schmerzen (= das Rückenmark und Gehirn betreffend) verwendet. Jedoch beruhen zentrale Schmerzen nicht immer auf Störungen oder Schädigungen des Thalamus. Diese Schmerzform kann auch durch Rückenmarksverletzungen, Schädigungen der Blutgefäße im Gehirn oder Rückenmark, Hirnverletzungen, Multiple Sklerose, Tumore, Entzündungen oder Epilepsie hervorgerufen werden.
Im Folgenden wird auf Schmerzen eingegangen, die ihren Ursprung in der Thalamusregion selbst haben und nicht auf andere zentral bedingte Schmerzen. Zuverlässige statistische Aussagen über die Anzahl der (Neu-) Erkrankten liegen nicht vor. Am häufigsten werden zentrale Schmerzsyndrome jedoch durch Schädigung der Blutgefäße hervorgerufen.
med. Redaktion Dr. med. Werner Kellner
Aktualisierung 08.05.2007
– Durchblutungsstörungen des Gehirns und Rückenmarks
– Schmerzen bei Multipler Sklerose
– Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft e.V.