Kindergartenbesuch

Es gibt keine Gründe, die dagegensprechen, dass ein Kind mit Diabetes nicht den Kindergarten besuchen sollte. Hier lernt es Sozialkompetenz, den Umgang mit Konkurrenzsituationen und Selbstständigkeit. Vorbehalte von Seiten der Erzieherinnen und Kindergartenleitung gegen die Erkrankung zerstreut man am besten schon vor dem Eintritt in den Kindergarten.

Machen Sie klar, dass nicht die Erzieherin, sondern nur Sie als Eltern für die Therapie verantwortlich sind. Das betroffene Kind braucht keine übertriebene Fürsorge oder verstärkte Zuwendung. Der einzige Unterschied zu anderen Kindern ist, dass das Kind zu möglichst festen Zeiten seine Brotzeit aufisst und dass im Falle einer Unterzuckerung geeignete Maßnahmen ergriffen werden. Bringen Sie beispielsweise für die Thematik „Unterzucker“ Informationsmaterial mit.

Was sollte ihr Kind mit in den Kindergarten nehmen?

Packen Sie am besten unabhängig von der üblichen Brotzeittasche einen kleinen Rucksack mit folgenden Utensilien:

  • Traubenzucker oder Apfelsaft mit der Aufschrift “ Bei Unterzucker
  • Brot und Obst mit der Beschriftung „Vor dem Sport/Herumtollen“
  • Kopie des Diabetikerausweises (von Zeit zu Zeit aktualisieren)
  • Ev. Insulin-Pen und Insulinpatronen
  • Ev. Blutzuckermessgerät und Teststäbchen.

Was ist bei den Mahlzeiten zu berücksichtigen?

In die Brotzeittasche packen Sie eine appetitliche Zwischenmahlzeit. Idealerweise sollte Sie aus Brot, etwas Obst, Gemüsestreifen und einem Joghurt bestehen.

Messen Sie vor dem Frühstück den Blutzucker und spritzen Ihrem Kind das Insulin. Berücksichtigen Sie bei der Insulindosierung sowohl die Kohlenhydrate des Frühstücks als auch die der eingepackten Zwischenmahlzeit.

Die Zwischenmahlzeit sollte das Kind pünktlich und auch vollständig essen. Unterzuckerungen werden somit vermieden. Bitten Sie die Erzieherin, dass sie darauf achtet. Natürlich kann es auch passieren, dass das Kind aus Versehen oder im Spiel sein Essen mit anderen Kindern tauscht oder bei einer Geburtstagsfeier die mitgebrachten Süßigkeiten verspeist. Diese Ereignisse sind – bleiben diese die Ausnahme – nicht weiter schlimm. Die Kindergärtnerin sollten Sie jedoch davon informieren, damit erhöhte Blutzuckerwerte erklärt werden können. Werden im Kindergarten ein Frühstück oder ein Mittagessen angeboten, so erkundigen Sie sich – für die richtige Insulindosierung – nach dem Speiseplan.

Was ist zu tun bei besonderen Aktivitäten?

Sind im Kindergarten besondere Aktivitäten geplant, wie ein Ausflug oder Sportfest, so reduzieren Sie eventuell schon vorab die Insulindosis. Geben Sie ihrem Kind auch noch ein paar zusätzliche Kohlenhydrate mit, die es vor und während sehr bewegungsintensiven Aktionen essen soll. Messen Sie nach solch einem Kindergartentag sofort seinen Blutzucker und geben Sie Ihrem Kind eventuell noch Kohlenhydrate zu essen.