Prophylaxe und Medikamente gegen Migräne in der Schwangerschaft

Wenn irgendwie möglich, sollte auf die Einnahme von Migränemedikamenten in der Schwangerschaft verzichtet werden. Dies gilt insbesondere für prophylaktisch eingenommene Medikamente. Nicht eingesetzt werden dürfen: Betablocker, Flunarizin und so genannte Serotoninantagonisten (bestimmte Antibrechmittel). Von Bedeutung ist dieser Umstand bei einer geplanten Schwangerschaft oder auch, wenn eine Schwangerschaft nur möglich ist. Frauen im gebärfähigen Alter sollten daher darauf aufmerksam gemacht werden, dass sie bei der Einnahme obiger Medikamente effektiv verhüten müssen.

 

Empfehlenswert als prophylaktische Maßnahmen gelten – wie sonst auch – Entspannungsübungen (Muskelentspannung und Biofeedback) sowie die Vermeidung von Auslösefaktoren.

 

Bei extrem schweren Migräneverläufen, insbesondere bei Migräne mit Aura, kann Magnesium (2-mal 300 mg/Tag) zum Einsatz kommen. Gegen arteriellen Bluthochdruck in der Schwangerschaft kommt Propranolol zum Einsatz (kein Hinweis auf Fruchtstörungen!). Dieses Mittels zur Migräneprophylaxe in der Schwangerschaft wird allerdings zurückhaltend angesehen.

 

Bei einem akuten Migräneanfall werden – wenn überhaupt – folgende Medikamente eingesetzt: Metoclopramid (20 mg) und in zeitlichem Abstand von 15 Minuten Paracetamol (1000 mg). Der Einsatz von 1000 mg Acetylsalicylsäure sollte lediglich als Alternative dienen und nur im zweiten Schwangerschaftsdrittel erfolgen. Auf keinen Fall eingenommen werden dürfen Ergotalkaloide. Sie wirken sich toxisch auf das Kind aus.

 

Triptane gelten in der Schwangerschaft immer noch als kontraindiziert. Es liegen für diese Substanzen in Zusammenhang mit einer Schwangerschaft keine ausreichenden Daten vor. Bisherige Befunde weisen bisher auf kein erhöhtes Risiko angeborener Missbildungen oder vermehrten Komplikationen hin (Daten gelten für Sumatriptan, 2002).

 

Grundsätzlich „keine Eigenmedikation“ während der Schwangerschaft. Auch bei „harmlosen“ Medikamenten immer ärztlichen Rat einholen.

med. Redaktion Dr. med. Werner Kellner
Aktualisierung 22.04.2007

 

Migränebehandlung in der Schwangerschaft