Therapie Schmerzmittelentzug

Eine erfolgreiche Behandlung ist nur durch das Stoppen der stetigen Medikamentenzufuhr möglich. Es gibt kein anderes Behandlungsverfahren als den Schmerzmittelentzug, das bei kontinuierlichem Schmerzmittelmissbrauch, greifen würde. Effektiv durchgeführt werden kann der Entzug am besten stationär in einer spezialisierten Schmerzklinik.

Ablauf des Schmerzmittelentzugs

Am Aufnahmetag wird der Patient über die Zusammenhänge zwischen der Medikamenteneinnahme und den Kopfschmerzen aufgeklärt. Der typische Verlauf der Behandlung wird ihm erläutert und er wird darüber informiert welche Beschwerden und Eingriffe er zu erwarten hat. Am Tag nach der Klinikaufnahme werden dann alle Kopfschmerzmittel abgesetzt.

 

Nach wenigen Stunden kommt es zu mittelstarken bis sehr starken Entzugskopfschmerzen. Weitere Begleiterscheinungen können Übelkeit, Erbrechen, Schwindel, Herzrasen, Unruhe, Schlafstörungen, Erregbarkeit, Angstzustände, bisweilen Trugwahrnehmungen und sogar Fieber sein.

 

Normalerweise erreichen diese Entzugsbeschwerden ihr Maximum nach drei bis vier Tagen. Die erste Phase der Behandlung dauert in der Regel sieben bis zehn Tage und ist nach spätestens 14 Tagen mit deutlicher Besserung vorbei.

 

In der ersten Zeit des Entzugs gehen viele Patienten durch die Hölle. Es muss daher alles getan werden, dass die Beschwerden etwas gelindert werden. Werden die Patienten in dieser Phase nicht umfassend betreut, greifen sie höchstwahrscheinlich zu Medikamenten.

 

Nach dieser ersten 14-tägigen Phase stellt sich der Tag ein, an dem die Patienten ohne die Einnahme von Schmerzmitteln keine Kopfschmerzen mehr haben. Um den Entzug nicht unnötig in die Länge zu ziehen, sollte auf die Gabe von jeglichen Kopfschmerzmitteln völlig verzichtet werden. Bei Übelkeit und Erbrechen kann Metoclopramid verabreicht werden. Eventuell können die Entzugserscheinungen auch mit einem niedrigpotenten Neuroleptikum reduziert werden.

 

Positiv kann sich auch die anfängliche Begleittherapie mit Amitriptylin auswirken. Die Therapie mit diesem Medikament kann eventuell nachfolgend zur Kopfschmerzprophylaxe beibehalten werden.

 

Der Dauerkopfschmerz verschwindet nach einem fachgerecht durchgeführten Entzug bei 96% der Patienten. Sie müssen sich aber auch in Zukunft strikt an die Anweisungen zur Schmerzmitteleinnahme halten

 

med. Redaktion Dr. med. Werner Kellner
Aktualisierung 08.05.2007

Prophylaxe und Therapie des medikamenteninduzierten Dauerkopfschmerzes