Peniskrebs (engl. penile carcinoma)

         

Peniskrebs (engl. penile carcinoma) Themen

  • Peniskrebs
  • SymptomeDiagnose
  • Therapie
  • Der Peniskrebs ist ein maligner (=bösartiger) Tumor, der vorwiegend an der Eichel und der Vorhaut auftritt. Die Erkrankung schreitet langsam voran und macht sich durch Rötungen, Knoten oder ein schlecht heilendes Geschwür bemerkbar. In über 90% der Fälle handelt es sich um ein sogenanntes Plattenepithelkarzinom, seltener treten Basaliome und maligne Melanome auf (siehe unten).

    Der Peniskrebs stellt eine seltene Tumorerkrankung dar, deren Häufigkeitsgipfel zwischen dem 50. und 60. Lebensjahr liegt. In Deutschland erkranken ungefähr jedes Jahr 600 Männer neu – dies entspricht etwa 1% aller malignen Tumorerkrankungen beim Mann. Beschnittene Männer haben ein signifikant geringes Risiko, dass bei ihnen diese Krebsform auftritt.

    Die Prognosen für Peniskrebs in den Frühstadien sind sehr gut. Eine vollständige Heilung ist möglich. Wichtig ist es daher, den Krebs früh zu erkennen und früh zu behandeln.

    Begünstigende Faktoren

    Die Entstehungsursachen des Peniskrebs sind weitestgehend unbekannt. Als sicher gelten aber folgende begünstigende Faktoren:

    • Mangelnde Hygiene: Das Auftreten von Peniskrebs und eine ungenügende Entfernung von Smegma können in Zusammenhang gebracht werden. Bei Smegma handelt es sich um den weißlichen bis gelblichen Vorhauttalg, der von kleinen Drüsen auf der Vorhaut und Eichel gebildet wird. Smegma, das sich unter der Vorhaut ansammelt, fördert die Entstehung von Penistumoren. Dies ist auch der Grund dafür, dass Männer die bereits als Kind beschnitten wurden, ein bis zu dreimal geringes Erkrankungsrisiko haben.

    • Phimosen und Entzündungen: Männer mit einer Vorhautverengung leiden deutlich häufiger an Peniskrebs. Durch die Phimose kommt es zu einer kontinuierlichen Smegmaansammlung unter der Vorhaut, da der Vorhautalg schlecht entfernt werden kann. Die Neigung zu Entzündungen und schlimmstenfalls Tumoren nimmt zu.

    • Infektionen: Infektionen mit humanen Papilloma-Viren werden mit der Entwicklung von Peniskrebs in Verbindung gebracht. Diese Viren zählen zu den am häufigsten, sexuell übertragbaren Erkrankungen. Das äußere Erscheinungsbild dieser Infektion zeigt sich meistens in Feig- oder Genitalwarzen unterschiedlichster Ausprägung.

    • Veränderungen der Schleimhaut: Als sichere Vorstufen des Peniskrebs (= Präkanzerosen) gelten besimmte Schleimhautveränderungen. Dazu zählt beispielsweise die Leukoplakie oder Weißschwielenkrankheit, bei der weiße, nicht wegwischbare Schleimhautflecken auf dem Penis erkennbar sind. Als weitere Präkanzerose wird die Erythroplasie de Queyrat angesehen. Hier befinden sich auf der Schleimhaut der Eichel rötlich-braune Defekte, die fast samtartig erscheinen können.

    med. Redaktion Dr. med. Werner Kellner
    Aktualisierung 5.11.2007