Diagnose Thalamusschmerz

Bei der neurologischen Untersuchung lässt sich meist eine Halbseitenlähmung feststellen, die die Tendenz hat sich gut zurückzubilden. Ebenso sind Muskelbewegungen, die plötzlich, unwillkürlich, rasch und unregelmäßig auftreten, zu beobachten. Auch langsame, wahllose und ausfahrende Bewegungen sind möglich. Nicht immer müssen jedoch die Motorik, Koordination und das Gleichgewicht gestört sein. Genau geprüft werden jedoch sensible Defizite.

 

Damit gemeint ist zum Beispiel, wenn ein größerer Reiz als gewöhnlich zum Auslösen einer merklichen Wahrnehmung benötigt wird. Ein weiteres Phänomen ist, dass ein Schmerzreiz, der normalerweise einen leichten Schmerz auslösen würde, mittelstarke, starke oder sogar sehr starke Schmerzen hervorrufen kann. Schließlich ist es auch möglich, dass Reize, die normalerweise keine Schmerzen induzieren, nun auf einmal zu Schmerzen führen. Sehr häufig treten auch unangenehme oder unnatürliche Empfindungen, wie Brennen oder ein elektrisierendes Kribbeln in Erscheinung.

 

Weitere typische Merkmale sind die räumliche und zeitliche Ausbreitung der Schmerzen. Beispielsweise kann eine Berührung des Fußrückens auch zu einer Empfindung am Oberschenkel führen. Reflexe treten erst zeitlich verzögert auf.

 

Für die exakte Diagnose ist es weiterhin erforderlich, dass eine eingehende Erhebung der Krankengeschichte erfolgt, bei der insbesondere Begleiterkrankungen erfasst werden.

 

Um die Störungen oder Schädigungen ausfindig zu machen, die dem Thalamusschmerz zu Grunde liegen, können verschiedene, bildgebende Verfahren eingesetzt werden: Computertomographie (CT), Gefäßdarstellung mit Röntgenstrahlen (Angiographie) und Kernspintomographie. Bisweilen lassen sich auch keine direkten Ursachen feststellen.

 

med. Redaktion Dr. med. Werner Kellner
Aktualisierung 08.05.2007

Diagnose Thalamusschmerz