Die Erdnussallergie ist zwar bekannter, die Cashewnussallergie kann jedoch bei Kindern eine viel schwerere Allergie hervorrufen. In einer Studie beobachteten britische Wissenschaftler 141 Kinder, die gegen Erdnüsse oder Cashewnüsse allergisch waren. Sie stellten fest, dass die Cashewnuss eine viel heftigere allergische Reaktion auslöste.
Die Studie vergleicht 47 Kinder, die gegen Cashewnüsse mit 94 jungen Patienten, welche gegen Erdnüsse allergisch waren. Die Untersuchung wurde in Cambridge unter der Leitung von Dr. Clark durchgeführt. Die Kinder mit der Cashewnuss-Reaktion litten achtmal häufiger unter Gekeuche und mit 14 Mal höherer Wahrscheinlichkeit traten bei ihnen Herz- und Kreislaufprobleme, wie zum Beispiel Herzrhythmusstörungen und Blutdruckabfall auf.
Insgesamt hatten zehn Kinder, die gegen Cashewnüsse allergisch waren schwere allergische Reaktionen, zum Beispiel extrem schweres Atmen oder Ohnmachtsanfälle. Aber nur bei einem der Kinder, die gegen Erdnüssen allergisch sind, traten diese schweren Symptome auf.
Es ist bekannt, dass Nussarten, wie Erdnuss, Walnuss oder die Cashewnuss schwere allergische Reaktionen auslösen können. Dies ist aber die erste Studie, welche bewies, dass die Kinder bei der Allergie gegen die Cashewnuss viel stärkere allergische Reaktionen zeigten als der Erdnuss gegenüber. Aus früheren Publikationen geht hervor, dass die Cashewnussallergie immer häufiger wird, was wahrscheinlich auf den steigenden Verzehr zurückzuführen ist. Cashewnüsse sind nicht nur als ganze Nüsse erhältlich, sondern als Zutaten von verschiedenen Nahrungsmitteln wie Desserts oder Süßigkeiten sowie in vielen asiatischen Speisen oder im Handeln erhältlichen Cashew-Pesto. Anderen mögliche Gefahrenquelle sind die Getreideprodukte, Müsliriegel, verschiedene Soßen und sogar Haar- und Körperpflegemittel.
Allergologen empfehlen ihren Patienten, welche gegen irgendeine Nuss allergisch sind, vorsichtshalber alle Nusssorten zu meiden. In manchen Fällen schreiben sie ihnen auch vor, immer eine Adrenalininjektion bei sich zu tragen, welche sie sich bei einem Notfall selber verabreichen können. In der Studie schreiben Clark und seine Kollegen außerdem noch, dass bei den Kindern, welche gegen Cashewnüsse allergisch sind, das Risiko einer starken Reaktion sehr groß ist. In diesem Fall brauchen die Kinder auch eine Adrenalininjektion.