Herpes genitalis

Herpes genitalis ist eine ansteckende Geschlechtskrankheit, die von dem Herpesvirus (Herpes Simplex Virus oder Humanes Herpes Virus) hervorgerufen wird. Die Herpesviren werden in Typ 1 und Typ 2 (HHV-1 und HHV-2)unterteilt. Die meisten Menschen infizieren sich mit Typ 1 bereits im Kindesalter.

Die typischen Symptome sind die immer wieder erscheinende Herpesbläschen an den Lippen. Die Bläschen können außerdem auch an der Mundschleimhaut auftauchen. Die Erreger können über Mikrohautverletzungen in die Haut eindringen und sich dort vermehren. Die erste Herpesinfektion verläuft oft ohne Symptome, die Krankheit ist jedoch bereits ist im Körper, und schläft. Die Erreger verteilen sich über die Nervenbahnen zu den Wurzeln der Nerven und warten auf bestimmte Auslöser, die sie wieder aktivieren.

Wie lange es dauert, bis die Krankheit ausbricht, ist unterschiedlich. Bei manchen Menschen kann sich der Ausbruch sogar Jahre hinauszögern, andere dagegen leiden fast monatlich darunter. Menstruation, Verletzungen, Fieber, Grippe oder anhaltende Stresssituationen können einen Ausbruch begünstigen.

Beim Ausbruch der Infektion bilden sich kleine Bläschen innerhalb von wenigen Stunden oder Tagen auf der Haut. Die Bläschen sind infektiös, da sich in der Bläschenflüssigkeit die Viren aufhalten. Die Häufigkeit der Herpesausbrüche nimmt mit zunehmendem Alter ab, eine endgültige Heilung gibt es jedoch noch nicht.

Ungefähr 90% der Infektionen im Genitalbereich wird vom Typ 2 verursacht, der 10% der Erkrankungen vom Typ 1 umfasst. Wer sich schon einmal einen Lippenherpes hatte, kann auch an Herpes genitalis erkranken. Die Ansteckung mit dem HHV-2 erfolgt in der Regel durch Geschlechtsverkehr vom infizierten Partner.

Zur Senkung des Infektionsrisikos empfiehlt es sich Kondome zu benutzen, auch beim Oralverkehr. Bricht die Krankheit während der Schwangerschaft aus, kann sie für das Fötus lebensgefährlich werden. Eine mit Herpes genitalis infizierte Frau kann ihr Kind während der Geburt anstecken, was beim Kind zu lebensbedrohlichen Erkrankungen führen kann. Mit Herpes infizierte Personen dürfen nicht mit Neugeborenen in Kontakt treten, da dies bei den Babys zu schweren Schäden führen kann.

Symptome

Drei bis neun Tage nach der Ansteckung leiden die Patienten unter Fieber, Abgeschlagenheit und Erbrechen. Die Lymphknoten sind geschwollen. An den Schamlippen, der Scheide, am Muttermund, sowie seltener am Penis und am Enddarm bilden sich kleine Bläschen. Es kommt zum Ausfluss, Brennen, Jucken und Schmerzen beim Wasserlassen. Die Bläschen platzen auf und es kommt zur Geschwürbildung. Die Wunden können mit Bakterien oder Hefepilzen infiziert werden.

Je nach Art des Geschlechtsverkehr kann sich der Virus auf andere Körperteile ausbreiten. Im Mund und Rachenbereich kann es zu einer sehr schmerzhaften Halsentzündung kommen. Bei einer Infektion im Analbereich kann es hier zu Schmerzen kommen, begleitet von einem blutigen Ausfluss.

Diagnose

Die Krankheit kann in der Regel bereits durch Verlauf und Erscheinungsbild diagnostiziert werden. Zusätzlich kann ein Abstrich aus den Herpesbläschen und ein Bluttest vorgenommen werden. Auch eine Untersuchung und gegebenenfalls eine Mitbehandlung des Partners ist sinnvoll.

Therapie

Die Behandlung erfolgt durch antivirale Medikamente. Örtlich können Bläschen zur Linderung mit Salben bestrichen werden. Je früher mit der Behandlung angefangen wird, desto besser ist die Wirkung der Medikamente. Bei einem geschwächten Immunsystem kann die Krankheit lebensbedrohlich werden.