Kopfschmerzdiagnostik

Hauptinstrument der Kopfschmerzdiagnostik ist das Kopfschmerzinterview. Die Diagnose einer primären Kopfschmerzerkrankung (= der Kopfschmerz ist die eigentliche Krankheit, bsp. Migräne) stützt sich auf diese Befragung des Patienten und auf die körperliche und neurologische Untersuchungen (siehe unten).

Mit diesen vergleichsweise einfachen Mitteln kann bei 95% der Kopfschmerzpatienten die Ursache der Erkrankung gefunden werden. Obwohl es um die 300 Krankheiten gibt, deren Symptom Kopfschmerzen sind (= sekundäre, symptomatische Kopfschmerzformen) sind die primären Kopfschmerzarten wesentlich häufiger anzutreffen.

Bei symptomatischen Kopfschmerzformen (=Kopfschmerz ist nur Begleitsymptom einer Erkrankung) deuten Warnsymptome auf ihre Gefährlichkeit hin. Dies können plötzlich einsetzenden, heftige Kopfschmerzen, Kopfschmerzen unbekannter Intensität, neurologische Ausfälle, Fieber, epileptische Anfälle und Schläfrigkeit oder Aufmerksamkeitsstörungen sein.

Allein schon der Verdacht auf lebensbedrohliche, symptomatische Kopfschmerzen veranlasst zur sofortigen apparativen Zusatzdiagnostik. Mit bildgebenden Verfahren (CT, MRT) können so genannte raumfordernde Prozesse, wie Blutungen, Tumoren oder Hydrozephalus (Wasserkopf) erkannt werden, jedoch schließen sie nicht jeden sekundären Kopfschmerz aus. Bei speziellen Fragestellungen kommen dann weitere apparative diagnostische Verfahren zum Einsatz.

Dies sind beispielsweise: Entnahme und Untersuchung der Hirn-Rückenmarksflüssigkeit (Liquordiagnostik), Röntgenuntersuchungen der Hals-Wirbelsäule oder des Schädels, Ultraschalluntersuchungen der Halsschlagadern und Blutuntersuchungen.

 

Stiftung Kopfschmerz