Fettleber (engl. fatty liver) Eine Verfettung der Leber ist eine häufige Lebererkrankung. Es kommt zu normalerweise reversiblen Fettablagerungen (Triglyceride und Phospholipide) in den Leberzellen. Enthalten mehr als 50% der Leberzellen Fetttropfen in ihrem Inneren, so spricht man von einer Fettleber. In den westlichen Industrienationen sind circa 30% der Erwachsenen von einer Fettleber betroffen.
Was sind die Ursachen für eine Fettleber?
Der genaue Entstehungsmechanismus der Fettleber ist unbekannt. Es handelt sich aber um ein Ungleichgewicht zwischen der Produktion/Zufuhr und dem Abbau/Abtransport von Fetten aus der Leber. Die häufigsten Ursachen für die Fettleber hierzulande sind Alkoholmissbrauch, Adipositas (Fettsucht) und Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit).
Weitere Gründe für die Fettleber sind:
- bestimmte Medikamente (Tetracycline, Glukokortikoide, Methotrexat, Salicylate); vor allem bei Kindern kann die Einnahme von Acetylsalicylsäure (Aspirin) im Rahmen von fieberhaften Infekten zu einer akuten Leberverfettung führen. In der Folge kommt es zu einer akuten Hirnfunktionsstörung – dem Reye-Syndrom.
- Infektionen (vor allem Hepatitis C),
- Toxine (Pilzgifte, Halogenkohlenwasserstoffe),
- Schwangerschaft: Im letzten Drittel der Schwangerschaft kann es in seltenen Fällen zu einer akuten Schwangerschaftsfettleber kommen. Die Ursachen sind weitestgehend unbekannt. Die Leber kann dabei schwer geschädigt werden.
Welche Symptome treten bei einer Fettleber auf?
Die Krankheitszeichen bei einer Fettleber sind von der Ursache und dem Ausmaß der Leberverfettung abhängig. Häufig haben die Betroffenen keine Beschwerden oder empfinden nur ein leichtes Druckgefühl im rechten Oberbauch. Rechtsseitige Bauchschmerzen sind ein Zeichen dafür, dass die Leber bereits vergrößert ist und es zu einer Dehnung der Leberkapsel gekommen ist. Die Leber ist dann auch gut tastbar.
Wie erfolgt die Diagnose der Fettleber?
Die Krankengeschichte und die körperlichen Untersuchungsbefunde deuten meist schon auf die Diagnose hin. Die Leber ist häufig derart vergrößert, dass sie durch die Bauchwand tastbar ist. Sie fühlt sich prall elastisch bis derb an. Mit Hilfe bestimmter Leberenzyme (Blutuntersuchung), einem Ultraschall der Leber und ein Leberbiopsie (Gewebeprobe) lässt sich die Diagnose erhärten. Die Biopsie lässt häufig einen Aufschluss sowohl über das Ausmaß, als auch über die Ursache der Fettleber zu.
Wie erfolgt die Behandlung der Fettleber?
Die Therapie der Fettleber erfolgt über die Behandlung der Ursachen. Eine einfache“ medikamentöse Behandlung gibt es nicht. Bei übermäßigem Alkoholgenuss kann nur eine drastische Reduzierung oder der Verzicht auf Alkohol das Fortschreiten der Leberverfettung aufhalten. Ist die Fettsucht ursächlich für die Verfettung der Leber, führt nur eine strikte Ernährungsumstellung zu einer Besserung. Auslösenden Gifte und Medikamente müssen gemieden werden. Der Diabetes mellitus muss optimal eingestellt werden.
Welche Folgen oder Komplikationen kann die Fettleber haben?
Die Ausbildung von Komplikationen bei einer Fettleber ist von der Ursache abhängig. Die bekanntesten Komplikationen, die auftreten können, sind wohl die auf übermäßigen Alkoholgenuss zurückzuführende Fettleberhepatitis und die alkoholbedingte Leberzirrhose.
Die Fettleberhepatitis ist eine entzündliche Erkrankung der Leber, die mit heftigen Beschwerden wie Übelkeit, Fieber, Erbrechen, Bauchschmerzen und Gelbsucht einhergeht. Sie gilt als Vorstufe der alkoholischen Leberzirrhose, dem Endstadium der alkoholbedingten Leberschädigung. Die Leberzirrhose schließlich ist durch eine Reihe schwerster Symptome charakterisiert und kann schließlich zum Funktionsverlust des Organs und zum Tod des Patienten führen. Symptome der Leberzirrhose sind Abgeschlagenheit, geistiger und körperlicher Leistungsverlust, Blutarmut, Gelbsucht, Bauchwassersucht, Erkrankungen der Nerven und des Gehirns, Störungen der Bewegungskoordination sowie extreme Abmagerung (Kachexie).