Der Blutzuckerspiegel

All diese hormonellen Regulationsmechanismen dienen dazu, den Blutzuckerspiegel immer in gewissen Grenzen zu halten. Für einen gesunden Blutzuckerspiegel gibt es feste Werte. Zu beachten ist, dass für die Angabe der Glukosekonzentration im Blut zwei verschiedene Maßeinheiten verwendet werden können. In Deutschland üblich ist die Angabe mg/dl = Milligramm Glukose pro Deziliter Blut. In anderen Ländern findet man auch die Angabe mmol/l = Millimol pro Liter. Von mmol/l nach mg/dl muss man mit 18 multiplizieren. Fertige Umrechnungstabellen ersparen die Umrechnung. Der Normalwert im nüchternen Zustand – die letzte Nahrungsaufnahme ist mindestens acht Stunden her – liegt zwischen 80 und 110 mg/dl. Nach einer Mahlzeit kann der Wert aufgrund der Kohlenhydratverdauung auf 140 mg/dl (= 7,8 mmol/l) ansteigen. Bei einem Anstieg auf über 200 mg/dl (= 11,1 mmol/l) ist von einem Diabetes auszugehen.

Liegt der Blutzucker im nüchternen Zustand dauerhaft über 126 mg/dl (= 7,0 mmol/l), so ist ein Diabetes mellitus vorhanden. Diese hohen Blutzuckerwerte wirken auf Dauer toxisch. Andererseits darf der Blutzuckerspiegel jedoch auch nicht auf Werte unter 70 mg/dl (= 3,9 mmol/l) absinken. Dies kann zum Beispiel bei einer Überdosierung von Insulin bei einem Diabetiker eintreten oder die Folge einer Leberfunktionsstörung sein. Ab einer Konzentration von 50 mg/dl (= 2,8 mmol/l) kann es sogar zum hypoglykämischen Schock kommen. Er ist gekennzeichnet durch Hungergefühle, Schweißausbrüche, Angstgefühle, Konzentrationsstörungen und Ohnmacht.

Um beide Extreme – zu hohen und zu niedrigen Blutzuckerspiegel – zu vermeiden, greift der Körper auf das oben beschriebene ausgeklügelte Hormonsystem zurück.