Anatomie Herzkranzgefäße

Das Herz wird von zwei Schlagadern (= Arterien) mit sauerstoffreichem Blut versorgt. Sie entspringen aus der Hauptschlagader (= Aorta), direkt nach dem Austritt der Aorta aus dem Herzen, dicht oberhalb der Aortenklappe. Dann legen sich die beiden Arterien kranzartig in der Höhe der Ventilebene (= hier liegen alle Herzklappen) um das Herz und tragen daher den Namen rechte und linke Kranzarterie oder Koronararterie.

Sie verzweigen zu den Vorhöfen und den Kammern. Dabei gibt es verschiedene Varianten. Ihre Bezeichnung ist davon abhängig, welche Koronararterie den größten Anteil an der Versorgung des Herzmuskels ausmacht. Es wird in einen Normaltyp, der bei 80% der Menschen vorliegt, einen Links- und Rechtsversorgungstyp unterschieden. Bei den beiden letzteren Typen übernimmt entweder die linke (= LCA) oder rechte (RCA) Koronararterie die hauptsächliche Blutversorgung des Herzmuskels.

Die rechte Koronararterie teilt sich für gewöhnlich nach dem sogenannten Hauptstamm in zwei Äste auf: den Ramus interventricularis anterior (Ria oder Riva, Vorderwandarterie) und den Ramus circumflexus (Rcx, diese Arterie versorgt die Hinterwand des Herzens).

Bei der Beurteilung der koronaren Herzkrankheit werden die drei Gefäße jedes für sich betrachtet. Man spricht von einer sogenannten Ein-, Zwei- oder Dreigefäßerkrankung, je nachdem, wo die Einengungen (= Stenosen) lokalisiert sind. Besonders kritisch ist dabei, eine sogenannte Hauptstammstenose anzusehen.

Die Koronararterien bilden Verzweigungen und Verästelungen bis hin zu kleinsten Haargefäßen (Kapillaren). Durch sie wird der Herzmuskel mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt, Kohlendioxid und Abfallstoffe werden durch die venösen Kapillaren von den Herzmuskelzellen wegtransportiert.

Das sauerstoffarme, venöse Blut fließt in die Herzvenen. Sie münden direkt in den rechten Vorhof ein. Hier mischt sich das sauerstoffarme Blut mit dem aus dem übrigen Körper.

med. Redaktion Dr. med. Werner Kellner
Aktualisierung 27.10.2007

Themen