Herzinfarkt – Myokardinfarkt (engl. myocardial infarction) Themen
Bei einem Herzinfarkt führt der vollständige plötzliche Verschluss eines oder mehrerer Herzkranzgefäße zur Unterbrechung des Blutflusses, sodass Teile des Herzens von der Sauerstoff- und Nährstoffzufuhr abgeschnitten sind. Die Folge ist das Absterben eines Herzmuskelgebietes – ein lebensbedrohlicher Zustand.
Für gewöhnlich ist das betreffende Koronargefäß schon vorbelastet. Es weist an seiner Innenseite bereits ausgeprägte arteriosklerotische Plaques (= Gefäßablagerungen, „Verkalkungen“) auf, die zu einer Verengung des Gefäßes (= Stenose) führen. Sich bildende Blutgerinnsel können das ohnehin verengte Gefäß dann vollständig verschließen. Je nachdem welches Koronargefäß an welcher Stelle vollständig verschließt, kommt es zu unterschiedlichen Infarktformen. Es gibt einen Hinterwand-, Vorderwand- und Seitenwandinfarkt, einen Scheidewandinfarkt und Kombinationsinfarkte. Für die Therapie entscheidend ist schnelles Handeln, da die betroffenen Herzmuskelzellen innerhalb von zwanzig Minuten beginnen abzusterben. Nach sechs Stunden ist die Schädigung irreparabel. In Deutschland erkranken rund 200 000 Menschen an einem Herzinfarkt. Jeder fünfte Myokardinfarkt führt zum plötzlichen Herztod; fast 50% aller Betroffenen überleben die ersten vier Wochen nach einem Infarkt nicht. Die Folgen eines Herzinfarkts können eine Herzschwäche und ein erhöhtes Wiederholungsrisiko sein. med. Redaktion Dr. med. Werner KellnerAktualisierung 23.9.2007