Monozyten

Monozyten haben einen Anteil von circa 4 Prozent an allen weißen Blutkörperchen (Leukozyten). Sie stellen mit 12 – 20 μm die größten weißen Blutzellen dar und weisen einen deutlich eingebuchteten Zellkern auf.

Gebildet werden diese Zellen im Knochenmark, wo sie sich mit den Granulozyten eine gemeinsame Stammzelle teilen. Eine Differenzierung erfolgt erst im Laufe der Entwicklung durch bestimmte Wachstumsfaktoren. Danach werden die Monozyten in die Blutbahn entlassen, wo sie nur kurze Zeit verbleiben, um anschließend in bestimmte Gewebe einzuwandern und zu Makrophagen (spezielle bewegliche Fresszellen) oder sogenannten Histiozyten (= ortsständige Fresszellen) heranzureifen. Je nach dem Ort ihres Heranreifens werden sie mit unterschiedlichen Enzymen ausgestattet. Es werden beispielsweise die Alveolarmakrophagen der Lunge, die Kupfferschen Sternzellen der Leber oder Langerhansschen Riesenzellen bei Tuberkulose unterschieden. Die Blutzellen finden sich vornehmlich in den Lymphknoten, Leber, Lunge, Milz und Knochenmark.

Die Makrophagen besitzen die Eigenschaften zu fusionieren (Riesenzellen) oder sich bei erhöhtem Bedarf zu teilen. Ihre vornehmliche biologische Funktion ist die Abtötung oder Phagozytose („Auffressen“) von Mikroben und Gewebetrümmern. Sie dienen also der Körperabwehr.

Was sind die Referenz- /Normalwerte für Monozyten?

Die Monozyten werden im Rahmen des Differenzialblutbildes bestimmt.

Die Anzahl der Monozyten beträgt bei Erwachsenen 0,8 x 109/l (circa 4% der Leukos).

Auf was deuten verminderte Monozyten-Werte hin?

Eine Erniedrigung der Monozyten-Werte geht immer mit einer generellen Verminderung der Leukozyten einher. Typisch sind daher Erkrankungen oder Zustände, die zu einem Versagen des Knochenmarks führen.

Was können erhöhte Monozyten Werte bedeuten?

Eine Erhöhung der Monozytenzahl wird als Monozytose bezeichnet. Sie tritt in folgenden Fällen auf:

  • bei chronischen Infektionen, wie Tuberkulose, systemischen Pilzinfektionen (Candidiasis), bakterieller Endokarditis (Entzündung der Herzinnenhaut), Leberabszess, Mandelentzündung sowie Malaria;
  • bei akuten bakteriellen Infektionen in der Überwindungsphase (Heilung oder Rückfall);
  • bei Autoimmunerkrankungen, wie rheumatoider Arthritis oder Myositis;
  • bei verschiedenen Krebsarten (Morbus Hodgkin, multiples Myelom, Leukämien);
  • auf Grund anderer Ursachen, wie einer Kortison-Therapie, Milzentfernung oder Vergiftung.

Quelle: Thomas, Labor und Diagnose
med. Redaktion Dr. med. Werner Kellner
Aktualisierung 02.01.2009