Symptome der arteriellen peripheren Verschlusskrankheit

Das Ausmaß der Krankheitszeichen ist abhängig vom Grad der Arterienverengung (Stenosebildung) und von der Dauer, mit der sich die Erkrankung entwickelt.

Denn bei einem langsamen Voranschreiten der Erkrankung hilft sich der Körper selbst und bildet so genannte Kollaterale. Dies sind Gefäße, welche die Engstelle überbrücken.

Je nach Beschwerdebild werden verschiedene Stadien unterschieden:

  • Im Stadium I treten Durchblutungsstörungen auf, ohne dass sich klinische Symptome zeigen.
  • In Stadium II kommt es zu belastungsabhängigen Schmerzen, das heißt, sie treten bei körperlicher Anstrengung auf und betreffen vorwiegend die Wade oder den Fuß. Die Schmerzen entwickeln sich je nach Schweregrad ab einer Gehstrecke von 20 – 500 Meter und klingen rasch nach dem Stehen bleiben ab. Es handelt sich um die klassische „Schaufensterkrankheit“. Bisweilen hören die Schmerzen auch auf, ohne dass der Betroffene stehen bleiben muss. Man spricht dann vom so genannten „walking-through“-Phänomen. Die Patienten können jahrelang unter diesen Beschwerden leiden, ohne dass die Krankheit voranschreitet.
  • In Stadium III sind die Schmerzen auch in Ruhe präsent. Sie treten oft nachts verstärkt auf. Charakteristisch ist, dass sich die Beschwerden bei Tieflagerung der Beine bessern. Im Extremfall müssen die Betroffenen im Sitzen schlafen, um die Schmerzen auszuhalten.
  • Das Stadium IV ist schließlich durch folgende Erscheinungen geprägt: Nekrosen und Gangrän, also abgestorbenes Gewebe, welches langsam verwest und sich schließlich schwarz färbt, sowie diverse offene Stellen (Beingeschwüre), die schlecht heilen und sich leicht infizieren können. Alle krankhaften Veränderungen können ganz plötzlich auftreten.

Die vier Erkrankungsstadien treten nicht immer in chronologischer Reihenfolge auf. Das erste Krankheitszeichen kann durchaus ein Geschwür sein, welches Stadium IV entspricht.

Bei vielen Patienten finden sich auch Symptome, die mehreren Stadien zugeordnet werden können, wie zum Beispiel Geschwüre (Ulzera) und die „Schaufensterkrankheit“. Neben diesem langsam voranschreitenden Krankheitsprozess sind auch akute Verläufe möglich. Man spricht dann von einer akuten Ischämie. Die Ursache ist ein akuter Gefäßverschluss.

Die akute Ischämie verursacht stärkste Schmerzen im gesamten Bein oder einem Teil davon. Die Symptome sind eine kalte und blasse Haut sowie das Fehlen von Beinpulsen. Häufig zeigen die Patienten auch Schocksymptomatik und eine eingeschränkte oder fehlende Bewegungsfähigkeit.

med. Redaktion Dr. med. Werner Kellner
Aktualisierung 3.9.2007

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