Behandlung einer Unterkühlung

Unbedingt zu vermeiden sind:

  • Erwärmung durch Anhauchen (Verdunstungskälte),
  • Rauchen (verengt die Blutgefäße zusätzlich),
  • plötzliche starke Erwärmung (Gefahr des Wiedererwärmungsschocks mit tödlichen Herzrhythmusstörungen),
  • Erschütterungen beim Bergen („Bergungstod“ durch Kammerflimmern aufgrund der Vermischung des kalten peripheren Blutes und des warmen Kernblutes),
  • Einreiben mit Schnee (Gewebeschäden, Kreislaufschock).

Erste-Hilfe-Maßnahmen

Weitere Wärmeverluste müssen verhindert werden. Dazu sollte der Betroffene in Decken, Plastikplanen oder Schlafsack gehüllt werden. Nasse und feuchte Kleidung muss entfernt und durch Trockene ersetzt werden.

 

Ist die unterkühlte Person ansprechbar, tragen warme, kohlenhydratreiche Getränke zum Aufwärmen bei.

 

Unterkühlte Gliedmaßen dürfen nur langsam und behutsam bewegt oder massiert werden (Stadium leichte Unterkühlung!). Schnelle Bewegungen vermeiden.

 

Die Wärmezufuhr von außen kann durch Wärmepackungen oder zusätzlich Körperwärme der rettenden Person (Hand in Achselhöhle) erfolgen.

 

Der Patient muss ständig überwacht werden; ist er bewusstlos, in die stabile Seitenlage bringen.

Behandlung im Krankenhaus

Die Möglichkeiten sind vielfältig und erstrecken sich von einer Herz-Lungen-Wiederbelebung bis zu einem aktiven Wiederaufwärmen an der Herz-Lungen-Maschine oder der künstlichen Niere.

 

Die Reanimationsmaßnahmen sollten lediglich Beatmung über Beutel oder Tubus, die Herzdruckmassage sowie die ersten drei Defibrillationen und eine einmalige Adrenalingabe umfassen.

 

med. Redaktion Dr. med. Werner Kellner
Aktualisierung 5.11.2007

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