Viren enthalten als genetische Information entweder RNA (Ribonukleinsäure) oder DNA (Desoxyribonukleinsäure). Die Enzymausstattung zur selbstständigen Vermehrung fehlt ihnen. Die Erbinformation wird von einer Proteinhülle umgeben, die als Core oder Kapsid bezeichnet wird. Komplizierter aufgebaute Viren sind noch von einer sogenannten Lipiddoppelschicht umgeben. Die Kapside haben oft einfache geometrische Formen.
Die Einteilung der Viren erfolgt nach verschiedenen Gesichtspunkten, zum Beispiel nach dem Typ der Nukleinsäure – also ob sie DNA oder RNA besitzen – nach der Größe, nach dem Bauprinzip oder nach dem Organismus, den sie befallen können (bsp. Mensch, Tier, Pflanze, Bakterium); bisweilen beruht sie auch auf der Fähigkeit der Viren, bestimmte Gewebe oder Organsysteme zu befallen: So sind Herpesviren sowohl lymphotrop als auch neurotrop, das heißt, sie infizieren sowohl Lymphozyten (= Abwehrzellen) als auch Nervenzellen. Papilloma-Viren (Erreger von Feig- oder Feuchtwarzen) werden als epitheliotrop bezeichnet; sie befallen spezielle Zellen in der Haut. Hepatitisviren sind hepatotrop und vermehren sich in Leberzellen.
med. Redaktion Dr. med. Werner Kellner
Aktualisierung 5.11.2007
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