Durchfall – Ursachen Therapie Diagnose

Durchfall (engl. diarrhea)

Mit Durchfall oder Diarrhö bezeichnet man dünnflüssigen Stuhlgang, der mehr als 3mal pro Tag auftritt und dessen Gewicht mehr als 200 g/Tag beträgt. Eine weitere Definition lautet: die häufige und schnelle Entleerung von breiigem und dünnflüssigen Stuhlgang. Je nach Durchfallursache kann auch Blut, Eiter oder Schleim beigemengt sein.

In Entwicklungsländern sterben jährlich mehr als eine Million Säuglinge an Durchfall. Ursache ist häufig die unhygienische Zubereitung künstlicher Babynahrung. Weltweit sind Diarrhöen jährlich für den Tod von mehreren Millionen Kindern verantwortlich.

Wodurch entsteht Durchfall?

Die Ursachen für Durchfall sind vielfältig.

Die weitaus häufigste Ursache sind jedoch Infektionen mit:

  • Viren (Rota-, Adeno-, Entero-, Astro- und Norwalk-Viren),
  • Bakterien (Salmonellen Shigellen, bestimmte E. coli-Stämme (EHEC), Campylobacter jejuni, Yersinien, Clostridium difficile; selten Choleravibrionen oder Staphylococcus aureus),
  • Pilzen (Candida albicans),
  • Protozoen (= tierischen Einzeller): Giardia intestinalis, Entamoeba histolytica.

Schwere, oft lebensbedrohliche Durchfallerkrankungen sind Ruhr, Cholera, Typhus und Darmtuberkulose, die in Industrieländern selten sind. Allgemein verbreitet ist die Salmonellose (bakterielle Infektion mit Salmonellen).

Die Übertragung der Keime geschieht beispielsweise über verdorbene Speisen, verunreinigtes Trinkwasser, Pool– oder Meerwasser, Eiswürfel, verschmutztes Essbesteck oder durch Schmier- und Tröpfcheninfektionen. Die Inkubationszeit beträgt für gewöhnlich 4 bis 48 Stunden.

Vor Reisen in südliche Länder sollte man sich auf jeden Fall über mögliche vorbeugende Maßnahmen und Behandlungsmöglichkeiten informieren!

Was sind die Kennzeichen?

Neben den oben häufigen Stuhlentleerungen können bei Durchfall auch Leibschmerzen, Fieber, blutiger, eitriger und schleimiger Stuhl auftreten. In leichten Fällen fühlen sich die Patienten schon meist schlapp und ausgelaugt. Bei schweren Erkrankungen sind die Betroffenen bettlägerig.

Gefürchtet ist die Dehydratation (Austrocknung) der Erkrankten. Die Leibkrämpfe rühren von dem Elektrolytverlust (Natrium, Kalium und Magnesium) her. Anhaltender Durchfall kann zum Tod führen.

Wie wird der Durchfall behandelt?

Die Behandlung richtet sich nach der Ursache und der Schwere des Durchfalls. Bei den infektiösen Durchfällen ist die wichtigste Therapie die Zufuhr von Flüssigkeit, Elektrolyten und Zucker (Glucose). Man kann dazu beispielsweise auf fertige Pulver aus der Apotheke zurückgreifen, die in Wasser aufgelöst werden. Besteht gleichzeitig schweres Erbrechen, so kann eine Elektrolytlösung auch intravenös verabreicht werden.

Manchmal werden auch Antidurchfallmittel verordnet, welche die Darmtätigkeit hemmen. Weitere bewährte Mittel sind Aktivkohle oder Heilerde. Zum Wiederaufbau der Darmflora haben sich Kapseln mit dem Hefepilz Saccharomyces boulardii bewährt. Je nach Erreger kann auch die Einnahme von Antibiotika nötig sein (-> ärztliche Verordnung).

Bis zum Abklingen des Durchfalls und noch zwei Tage darüber hinaus sollte eine Diät eingehalten werden (Heilnahrung, Reisschleim, Salzstangen, ev. Cola, roh geriebener Apfel und Bananenmus, Karottensuppe usw.)

Durchfallerkrankungen stellen bei Säuglingen und Kleinkindern immer eine ernsthafte Erkrankung dar. Die Flüssigkeitsverluste wirken sich viel schneller und gravierender bei Kindern aus, da ihr Wasseranteil an der fettfreien Körpermasse um ein Drittel höher ist, als bei Erwachsenen.

Gehen Sie daher immer zum Arzt, wenn ihr Säugling länger als 6 Stunden bricht und/oder Durchfall hat oder Sie Anzeichen einer Austrocknung an Ihrem Kind bemerken. Bei Kindergartenkindern warten Sie nicht länger als 12 Stunden, bei Schulkindern nicht länger als 18 Stunden bis zum Arztbesuch, außer der Zustand des Kindes bessert sich.

Ausführliche Informationen zum Thema Durchfall bei Kindern finden sich auch im Gesundheitsportal Kinderkrankheiten unter Durchfall.