Ayurveda Diagnose und Behandlung

Ayurveda Diagnose

Der Ayurveda-Therapeut beurteilt den Menschen ganzheitlich unter Verwendung seiner fünf Sinne. Durch Betrachtung (Größe, Auftreten, Stimme, Gesicht, Hautbeschaffenheit des Patienten) stellt er den Körpertyp fest.

Ein langes Arzt-Patienten-Gespräch steht im Vordergrund der Behandlung. Dabei werden persönliche Situation und die gesundheitliche Situation des Patienten beleuchtet. Der Arzt macht sich dadurch auch ein Bild über den Geist und die Seele des Patienten.

Als diagnostische Mittel werden folgende Methoden eingesetzt:

  • Abhören und Abtasten der inneren Organe;
  • Geruchsanalyse von Mund- und Körpergeruch sowie von Ausscheidungen;
  • die Pulsdiagnose, um die Harmonie der drei Doshas zu überprüfen;
  • Betrachtung der Zunge, Hände und Fingernägel;
  • Untersuchung von Urin und Stuhl.

Die Behandlung mit Ayurveda

Ziel der Behandlung ist es, die drei Doshas wieder in Einklang zu bringen. Dazu kombiniert werden verschiedene Methoden kombiniert:

Man erhält Ratschläge zur Lebensführung und Ernährung und erhält Kräuterarzneien und Mineralien.

Eine umfassende, oft langwierige Behandlung stellen Reinigungskuren dar, die unter dem Begriff „Panchakarma-Kur“ zusammengefasst werden: Mit ihnen sollen die schlechten Säfte des überschüssigen Doshas entfernt werden. Ausleitende Behandlungsmethoden sind Schwitzbehandlungen mit der Einnahme von Ölen, Erbrechen, Abführtage, Kräuter- und Öleinläufe sowie Ölmassagen, Packungen und Wärmedampfbäder.

Weitere Behandlungsbestandteile sind Körper- und Atemübungen (Yoga) sowie eine Farb-, Aroma- oder Musiktherapie, die sich nach der Störung des Doshas richtet.

Anwendungsbereiche

Ein Hauptmerk der Ayurveda liegt in der Frühbehandlung von funktionellen Störungen und Vorbeugung von Erkrankungen. Die Therapie verspricht Linderung bei vielen chronischen Krankheiten, wie Herzrhythmusstörungen, Schlafstörungen, Bluthochdruck, Allergien, Gelenkentzündungen, Migräne, Leberleiden, Stoffwechselerkrankungen und Magen-Darm-Erkrankungen.

Bestimmte Richtungen des Ayurveda werden auch bei Krebs oder Aids eingesetzt (immer begleitend zur Schulmedizin!).

Wirksamkeit

Ayurveda wird im westlichen Kulturkreis nicht als Alternative zur Schulmedizin gesehen, insbesondere nicht bei schweren oder akuten Erkrankungen. Die Gesundheitslehre stellt eher eine Ergänzung der Schulmedizin bei bestimmten chronischen Krankheiten, wie Allergien oder psychosomatischen Beschwerden, dar.

Gefahren, Risiken

Die Einnahme von pflanzlichen Wirkstoffen kann zu Nebenwirkungen führen, insbesondere, wenn Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten nicht in Betracht gezogen werden.

Außerdem kamen Ayurveda-Arzneien in Verruf, teilweise mit Schwermetallen belastet zu sein (Bezugsquelle genau prüfen!).

med. Redaktion Dr. med. Werner Kellner
Aktualisierung 19.05.2009