Übertragungswege von Viren

Mit Viren kann man sich auf unterschiedlichste Weise anstecken.

Tröpfcheninfektionen: Die Viren werden durch winzige Sekrettröpfchen, die aus den menschlichen Atemwegen stammen, übertragen. Auf diese Weise kann man sich beispielsweise mit der „echten Grippe“, Husten und Schnupfen (Rhinoviren, Parainfluenzavieren) sowie einigen Kinderkrankheiten mit Hautausschlag (Masern, Röteln, Ringelröteln, Mumps, Windpocken) anstecken.

Schmier- und Kontaktinfektionen: Die Viren werden durch die Berührung von kontaminierten Gegenständen, über verunreinigte Nahrung oder durch den Kontakt mit infizierten Tieren oder Menschen übertragen. Die Viren dringen dann über kleinste Verletzungen in die Haut oder die Schleimhaut des Verdauungstraktes, der Augen oder des Atemtraktes ein. Typische Beispiele für diesen Infektionsweg sind Durchfallerkrankungen (Rotaviren, Adenoviren), Hepatitis A oder E (Gelbsucht), die Kinderlähmung (Polio), Lippenbläschen, Tollwut und Warzen (humane Papilloma-Viren).

Austausch von Körperflüssigkeiten: Manche Viren werden auch nur durch den Austausch von Körperflüssigkeiten übertragen, das heißt, bei direktem Blut- oder Schleimhautkontakt. Die Infektion kann also über Bluttransfusionen, Injektionsnadeln oder Geschlechtsverkehr erfolgen. Diesem Übertragungsweg folgen HI-Viren (AIDS) und die Erreger der chronischen Hepatitis (B und C). Einige Viren sind auch in der Lage die Planzentaschranke (= Mutterkuchen) zu überwinden und direkt im Mutterleib das Ungeborene zu infizieren. Oft sind bleibende Beeinträchtigungen des Kindes die Folge. Gefährliche Infektionen sind Masern, Ringelröteln, Röteln und Infektionen mit dem Zytomegalie-Virus. Beim Geburtsvorgang können auch HI-Viren oder Hepatitis B oder Herpes übertragen werden.

Infektionen über blutsaugende Insekten: In unserem Breiten ist hier besonders das FSME-Virus (Erreger der Frühsommer-Meningoenzephalitis), das von Zecken übertragen wird.

med. Redaktion Dr. med. Werner Kellner
Aktualisierung 5.11.2007

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