Chronische Bronchitis – Ursache Therapie Diagnose

         

Chronische Bronchitis (engl. chronic obstructiv pulmonal disease) Eine chronische Bronchitis liegt dann vor, wenn es zwei Jahre lang über einen Zeitraum von mindestens drei Monaten fast täglich zu Husten, Schleimbildung und Auswurf (Sputum) kommt. Die chronische Bronchitis ist eine der häufigsten Erkrankungen überhaupt (15-20%). Männer sind 3-mal häufiger betroffen als Frauen. Ihren Altersgipfel hat die Erkrankung im vierten Lebensjahrzehnt.

Welche Ursachen hat die chronische Bronchitis?

Die chronische Bronchitis entsteht durch das Einatmen von Schadstoffen in der Luft über einen längeren Zeitraum. Die häufigste Krankheitsursache ist das inhalative Rauchen. Das Erkrankungsrisiko steigt mit der Menge der inhalierten Zigaretten.

Weitere Ursachen sind:

  • umweltbedingte Noxen (Schadstoffe), wie Luftverschmutzung oder feuchtes, neblig-kaltes Klima;
  • berufliche Belastung durch Stäube, Reizgase oder extreme Hitze (beispielsweise bei Bergleuten);
  • häufige Infekte der Atemwege.

Wie entsteht die chronische Bronchitis?

Ständiges Rauchen führt zu einer Abnahme der Zahl und Beweglichkeit der Zilien (Flimmerhärchen). Gleichzeitig erhöht sich die Zahl der Becherzellen im Epithel der Atemwege und es kommt zu einer übermäßigen Schleimsekretion. Der natürliche Transport des Bronchialschleims in Richtung Rachen ist durch die eingeschränkte Funktion der Zilien beeinträchtigt. Vor allem nachts sammelt sich der zähflüssige Schleim und provoziert das charakteristische morgendliche Abhusten bei Rauchern. Dieses Husten kann jedoch nur einen Teil des angestauten Schleims beseitigen. Der gestörte Selbstreinigungmechanismus der Atmungsorgane mit der Anstauung von zähem Schleim begünstigt bakterielle Infektionen.

Was sind die Krankheitszeichen in den verschiedenen Stadien der Erkrankung?

Bei so genannter „einfacher“ chronischer Bronchitis muss der Patient häufig Husten und hat weißlich-schleimigen Auswurf. Die Bronchien sind bei diesen Patienten noch nicht chronisch verengt und es besteht keine Atemnot. In diesem Anfangsstadium der Erkrankung ist die chronische Bronchitis allein durch Verzicht auf das Rauchen heilbar.

Im zweiten Stadium der Erkrankung geht die Bronchitis in die chronisch obstruktive (= einengende) Form über. Häufig kommen bakterielle Infektionen und eine Entzündung mit gelblichem oder grünlichem Auswurf hinzu. Er besteht aus einer Mischung aus Schleim und Eiter (= mukopurolente Bronchitis). Die Bronchialwände sind bereits verdickt und es kann zu einer Verlegung kleinerer Bronchialäste (Bronchioli) kommen. Die Erkrankten leiden vor allem bei Anstrengungen unter Atemnot und Hustenanfällen, ein deutlicher Leistungsabfall wird wahrgenommen.

Das letzte Stadium ist eine chronisch obstruktive Bronchitis. Die Dauerentzündung der kleinen Bronchien führt zu Vernarbung der Bronchialwände und damit zu einer Verengung, die den Luftstrom behindert. Die Folge ist eine zunehmende Atemnot, die auch in Ruhe besteht. Werden schließlich auch die Lungenbläschen geschädigt, kann es zu einer Überblähung der Lunge (Lungenemphysem) kommen. Nimmt dadurch der Blutdruck in den Lungengefäßen zu, so kommt es zu einer Überlastung und Schwächung des Herzens (sog. „Cor pulmonale“).

Wie wird die Erkrankung diagnostiziert?

Ständiger Husten mit weißem, zähem Sputum, vor allem bei Rauchern, deutet auf die Erkrankung hin. Maßnahmen, welche die Diagnose erhärten, sind: das Abhören und Abklopfen der Lunge, Blutuntersuchungen (Hinweis auf Infektionen) und Untersuchungen der Lungenfunktion. Durch Röntgenaufnahmen können Lungenerkrankungen wie Lungenkrebs oder Tuberkulose ausgeschlossen werden. Das EKG deckt eine mögliche Begleiterkrankung des Herzens auf.

Wie erfolgt die Therapie der chronischen Bronchitis?

Die wichtigste Maßnahme in jedem Erkrankungsstadium ist das Meiden der auslösenden Gifte. Das Rauchen muss eingestellt werden! Weitere unterstützende Maßnahmen sind reichliches Trinken zur Verflüssigung des zähen Schleims und schleimlösende Mittel. Eine antibakterielle Therapie ist auf jeden Fall bei gelb-grünlichem Auswurf und in fortgeschrittenen Stadien auch bei viral bedingten Infektionen erforderlich. Atemgymnastik und Klopfmassagen sind weitere unterstützende Maßnahmen. Bei einer Verengung der Atemwege in einem fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung werden Bronchien erweiternde und entzündungshemmende Präparate eingesetzt. Bei schwerer Ateminsuffizienz ist die Gabe von Sauerstoff und eventuell eine intensivmedizinische Behandlung notwendig.