Migränediagnose

Die Diagnose der Migräne stützt sich auf das Kopfschmerzinterview und einen normalen neurologischen Untersuchungsbefund. Zusatzdiagnostik, insbesondere bildgebende Verfahren (MRT, CT), sind nur bei Verdacht auf sekundäre Kopfschmerzen nötig.

 

Beim Arzt-Patienten-Gespräch weisen folgende Punkte auf eine Migräneerkrankung hin:

  • Die Dauer der Attacken liegt zwischen 4 und 72 Stunden.
  • Wichtig sind nicht so sehr das Vorliegen von einzelnen Symptomen, wie der Halbseitenkopfschmerz, sondern die Kombination von Schmerzen mit vegetativen Symptomen (Übelkeit, Erbrechen, ev. Schwindel) in Verbindung mit der Zeitdauer.
  • Es treten attackenweise, meist einseitige, pulsierend-pochende Kopfschmerzen auf.
  • Es liegt eine familiäre Häufung vor.
  • Die Kopfschmerzen werden durch hormonelle Veränderungen (Menstruation, Eisprung, Schwangerschaft, Stillzeit) und Stress beeinflusst.
  • Die Kopfschmerzen nehmen bei körperlicher Belastung (Treppensteigen, Lasten heben) zu.
  • Es ist Geruchsempfindlichkeit zu beobachten (jedoch nur bei 30 Prozent der Migränepatienten vorhanden).
  • Es sind Aurasymptome vorhanden (siehe auch Migräne mit Aura unter Migräneformen), die üblicherweise vor dem Kopfschmerz auftreten und eine Dauer von 20 bis 40 Minuten aufweisen. Klassischerweise breiten sich diese Symptome allmählich räumlich aus. Jedoch nur 10 bis 15 Prozent aller Migränepatienten erleben solche neurologischen Reiz- und Ausfallsymptome.

med. Redaktion Dr. med. Werner Kellner
Aktualisierung 20.04.2007

 

Migräne-Tagebuch
Diagnostik der Migränene