Bett Matratzen

Es gibt viele verschiedene Matratzentypen für ein Bett. Bisweilen sind die Matratzenbezeichnungen irreführend und nicht genau definiert. Jeder Hersteller kann durchaus etwas anderes unter bestimmten Bett Matratzen verstehen.

Im Folgenden wird kurz umrissen, was hinter folgenden Bezeichnungen für Bettmatratzen – auch Bett Matratzen – stecken kann: Bandscheibenmatratzen, Amerikanische Matratzen, Komfortschaummatratzen, Naturmatratzen, Wassermatratzen, XXL-Matratzen, Luftmatratzen, Gästematratzen, Rosshaarmatratzen und Wollmatratzen.

Die Überschrift „Bett Matratzen“ kann durchaus so aufgefasst werden, dass in diesem Artikel die Abstimmung von Matratzen auf den Lattenrost (= Bettsystem = Matratze und Lattenrost) oder des Bettsystems auf den Rahmen oder das Gestell besprochen wird. Diese Themen werden in dem Artikel „Betten Matratzen“ abgehandelt. Hier befasst man sich mit der Abstimmung der richtigen Länge und Breite einer Matratze bei einem bereits vorhandenen Bettgestell, der richtigen Höhe der Matratze (Einlegtiefe) und verschiedenen Betttypen.

Bett Matratzen – Bandscheibenmatratzen

Unter Bandscheibenmatratzen werden in der Regel den Körper stützende Matratzen verstanden, die eine bereits geschädigte Wirbelsäule schmerzlindernd lagern. Verkrampfte Muskelpartien sollen sich entspannen und die gestauchten Bandscheiben regenerieren.

Vor allzu günstigen Produkten, die auf ihren Etiketten die Bezeichnung „Bandscheibenmatratze“ tragen, ist abzuraten. Um dem stützenden Anspruch gerecht zu werden, wird hochwertiges Material benötigt, das kein Billigprodukt darstellt.

Ein weiterer Mythos ist, dass besonders harte Matratzen gut für den Rücken sind. Dies ist nach neueren wissenschaftlichen Erkenntnissen falsch. Eine gute rückengerechte Matratze muss stützen, aber auch sich dem Körper anpassen können und nicht umgekehrt.

Folgende Kriterien sollte eine Bandscheibenmatratze leisten:

  • Eine gleichmäßige Abstützung und Entlastung der Wirbelsäule
  • Ein bequemes Liegen des Körpers
  • Eine Vorbeugung und Linderung von Gliederschmerzen
  • Atmungsaktive Eigenschaften (gute Feuchtigkeitsableitung)

Ein Ansatz diesen Forderungen nachzukommen, ist eine Bett Matratze mit unterschiedlichen Schichten in verschiedenen Härtegraden. Die obere Schicht der Matratze ist weich, sodass der Druck des Körpers nicht auf einzelnen Körperregionen lastet. Die untere Schicht stellt das stützende Element dar. Wie hart diese Schicht sein sollte, bestimmt das eigene Körpergewicht. Ein möglicher Matratzentyp, der diese Anforderungen erfüllen kann, sind Kaltschaummatratzen.

Achtung: In den ersten Tagen mit der neuen Matratze können Schmerzen auftreten (Erstverschlimmerung). Es dauert bisweilen – auch bei einer richtig eingestellten Matratze – bis sich der Rückenbereich auf das richtige Liegen einstellt. Man muss sich darüber auch klar sein, dass eine „Bandscheibenmatratze“ nur zur Linderung von Bandscheibenbeschwerden beitragen kann. Die eigentliche Ursache der Beschwerden, beispielsweise einen Bandscheibenvorfall, kann sie nicht beseitigen.

Bett Matratzen – Amerikanische Matratzen

Amerikanische Betten, die auch als Continentale Betten bezeichnet werden, sind mit europäischen nicht zu vergleichen. Dementsprechend sind auch die Matratzen anders. Sie sind höher und breiter und weisen ganz andere Abmessungen auf.Eine Single- oder Twin-Size Matratze hat die Abmessungen 99 x 190 cm; eine Double oder Full Size Matratze 137 x 190 cm. Entscheidet man sich für eine Queen-Size Matratze, so lauten die Maße 152 x 203 cm. Eine sogenannte King Size Matratze kommt auf 192 x 203 cm. Die California King-Size Matratze misst sogar 182 x 213 cm. Amerikanische Matratzen sind auch dicker als die europäischen Varianten. Sie variieren zwischen 15 und 46 Zentimetern. In der Regel sind sie auch härter, aber trotzdem komfortabel, da die Unterfederung sich anders gestaltet. Es gibt keinen Lattenrost, sondern die Matratze liegt auf einem Holzrahmen auf, der mit Stoff bespannt ist, einer Art Federkern-Untermatratze. Diese ist gefedert.Amerikanische Matratzen gibt es als Federkernmatratzen, aus Latex und Naturmaterialien und die viskoelastische Variante.

Bett Matratzen – Komfortschaummatratzen

Bei der Bezeichnung „Komfortschaum“ handelt es sich um eine eher der Matratzenlyrik entsprungene Vokabel. Sie wird – je nach Hersteller – unterschiedlich interpretiert und kann Verschiedenes bedeuten. Hier werden gängige Erläuterungen vorgestellt.Komfortschaummatratzen unterscheiden sich von Kaltschaummatratzen lediglich in ihrem Namen.Eine weitere Variante ist, dass sich Komfortschaummatratzen in Kaltschaummatratzen und viskoelastische Matratzen unterteilen lassen.Die Vorteile guter Kaltschaummatratzen sind eine optimale Anpassung an die Körperkonturen und eine gute Punktelastizität, wobei die Matratzen oft sehr langlebig sind. Bei den viskoelatischen Matratzen kommt die sogenannte Viskoschicht zu der Kaltschaumschicht hinzu. Die viskoelastische Schicht passt sich unter dem Druck des Körpers und der Körperwärme den Körperkonturen sehr genau an. Druckempfindliche Körperstellen werden optimal entlastet. Gerade die oben erwähnten Bandscheibenmatratzen sind oft Viskoschaummatratzen.

Bett Matratzen – Naturmatratzen

Fasst man den Begriff Naturmatratzen eng, so handelt es sich dabei um Matratzen, die ausschließlich aus Naturfasern und Naturlatex hergestellt werden und die zudem streng auf Schadstoffe kontrolliert werden. Die Basis sind nachwachsende Rohstoffe.Allerdings ist der Begriff „Naturmatratze“ nicht geschützt und auch ein wenig unscharf. So werden auch Matratzen aus Naturlatex als Naturmatratzen bezeichnet, auch wenn nur wenige oder keine Naturfasern verarbeitet wurden.Mögliche Materialen, die verwendet werden, sind: Naturkautschuk (100% Naturlatex), Kokos, Dinkelspelzen, Hirseschalen sowie Rosshaar, Hanf, Schafschurwolle und Bio-Baumwolle.Lösungsmittelhaltige Klebstoffe, Schaumstoffverstärkungen oder Metalle sollten nicht in einer Naturmatratze zu finden sein.Manche Allergiker profitieren von einer Naturmatratze, da sie Schadstoffe anderer Materialien nicht belasten können. Evtl. können sogar sie sogar Zuschüsse der Krankenkasse oder eine (teilweise) Kostenübernahme durch die Kasse beantragen. Die Zuschüsse müssen überprüft werden und auch der Arzt muss in den Prozess mit eingebunden werden.

Bett Matratzen – Wassermatratze

Wassermatratze ist nicht gleich Wassermatratze. Die verschiedenen Wassermatratzen für ein Wasserbett unterscheiden sich durch ihre Form, Verarbeitung, Stabilisierung und den verwendeten Vinylstoff. Gerade in der Dämpfung der Bewegung des Wassers in einer Wassermatratze hat sich in den letzten Jahren einiges getan und viele verschiedene Methoden drängen auf den Markt. Es gibt PVC-Zylinder, Kammern oder Vliesmatten, die zur Stabilisierung beitragen. Beliebt sind vliesberuhigte Matratzen.Modernere Modelle verfügen auch über eine extra dehnfähige Oberfläche.

Doch eine Wassermatratze will auch gepflegt werden. Sogenannte Conditioner werden in das Wasser gegeben, damit sich keine Algen, Bakterien oder Schimmel festsetzen. Das Wasser muss so nicht getauscht werden. Außerdem soll so das Vinyl von innen gepflegt werden. Auch die Überzüge der Matratzen sollten regelmäßig gewaschen werden.Vom Energieaspekt her sind Wasserbetten bzw. -matratzen nicht günstig, da sie beheizt werden müssen.

Bett Matratzen – XXL-Matratzen

Unter XXL-Matratzen versteht man Matratzen für Menschen, die ein paar Pfunde zu viel auf die Waage bringen oder aber Matratzen, die ein in der Breite oder Länge besonderes Maß haben, beispielsweise 100 x 220 cm.Gerade der Markt für XXL-Matratzen ist immer besser bestückt, da es hier auch Bedarf gibt, da die Bevölkerung immer schwerer und größer wird. Zudem wächst der Anspruch an den Komfort und die Matratzen werden gerne etwas breiter genommen.

Das „Matratzenproblem“ bei Übergewichtigen ist, dass sie bei zu weichen Matratzen, an manchen Stellen zu tief in die Matratzen einsinken. Dies führt zu ungünstigen Wirbelsäulenstellungen. Verspannungen und schlechte Durchblutungsverhältnisse sind die Folge. Mit der passenden Matratzenfestigkeit lassen sich diese Probleme in den Griff bekommen.

XXL-Matratzen für Menschen mit ein paar Pfunden zu viel werden in den Härtegraden H4 und H5 angeboten. Dabei werden H4-Matratzen von ca. 100 kg bis 130 kg empfohlen und H5-Matratzen beginnen ab 130 kg. Die Angaben können je nach Hersteller variieren. Wichtig ist es zusätzlich, auf besonders stabile Lattenroste zu achten.XXL-Matratzen für große Menschen gibt es beinahe standardmäßig mit 210 cm oder 220 cm Länge. Als allgemeine Empfehlung für die Matratzenlänge gilt: Körpergröße + 20 Zentimeter. So kann man sich optimal ausstrecken und hat genügend Bewegungsfreiheit.

Bett Matratzen – Luftmatratzen

Gemeint sind hier nicht die Luftmatratzen zum „Plantschen“, sondern Luftbetten, die man bequem als Gästebetten verwenden kann. Bessere Modelle haben eine elektrische Pumpe zum Aufblasen, eine bequeme Schlafoberfläche und evtl. sogar einen komfortablen, waschbaren Bezug. Die Aufblashöhe liegt um die 23 Zentimeter und mehr. Das Aufblasen dauert nur etwa eine Minute, das Ablassen der Luft 15 Sekunden. Wird die Luft ausgelassen, so kann die Matratze zusammengerollt in einer Tragetasche kompakt aufbewahrt werden. Einige Modelle können sogar bequem von zwei Personen benutzt werden und haben dann die Ausmaße des beliebten Single-Formats 140 x 190 cm. Die Matratzen können – je nach Modell – mit bis zu 290 kg belastet werden. Auch der Härtegrad kann per Knopfdruck eingestellt werden.Diese „Luftmatratzen“ stellen eine gute Alternative zur Couch oder zum Gästebett dar.

Bett Matratzen – Gästematratzen

Der Luxus eines eigenen Gästezimmers mit einer voll ausgestatteten Schlafstätte findet sich aus Platzgründen eher selten hierzulande. Doch Gäste, die über Nacht bleiben, möchte man nicht immer das Sofa anbieten. Eine platzsparende Alternative bieten hier Gästematratzen. Sie werden in der Regel zusammengefaltet und können daher platzsparend verstaut werden. Manche Modelle sind sogar so aufgebaut, dass man bequem auf ihnen sitzt oder sie können als Bandscheibenwürfel genutzt werden. Komfortablere Modelle sind fast so dick wie eine richtige Matratze. Auch Gästematratzen mit einer Kaltschaum- und viskoelastischen Schicht sind in optisch ansprechendem Design möglich.

Bett Matratzen – Rosshaarmatratze

Rosshaarmatratzen sind mit Rosshaar befüllt. Die Matratzen sind Naturprodukte und verwenden eines der ältesten Polstermaterialien überhaupt. Die Matratzen werden per Hand gefertigt und liegen daher eher im oberen Preissegment.Die Anschaffung einer solchen Matratze kann bei guter Pflege eine Investition fürs ganze Leben sein, denn die Matratzen sind so konzipiert, dass sie wieder aufgefüllt werden können. Eine Aufbereitung sollte allerdings alle 5 bis 10 Jahre erfolgen.Vor dem Kauf sollte einem aber bewusst sein, dass diese Matratzen ziemlich hart sind. Die Härtegrade sind fest und mittelfest.Bei der Fertigung wird das glatte und etwa 30 bis 90 Zentimeter lange Rosshaar zu einer Spirale zusammengedreht und dann unter heißem Dampf behandelt. Die Haare werden dadurch elastischer und ihre Füllkraft nimmt zu.

Die Vorteile der Matratzen sind:

  • Atmungsaktivität und Aufnahme von viel Feuchtigkeit
  • Besonders für die Sommermonate und Menschen, die viel Schwitzen geeignet.
  • Umweltfreundlich und Natur pur
  • Elastisch und daher gute Anpassung an die Wirbelsäule

Die Nachteile sind:

  • höheres Preissegment
  • will gepflegt werden, dann aber sehr langlebig
  • nicht für Tierhaarallergiker geeignet.

Bett Matratzen – Wollmatratzen

Auch die Wollmatratzen zählen zu den Naturmatratzen. Die Matratzen sind mit reiner Schurwolle von Schafen gefüllt.

Die Vorteile dieses Matratzentyps sind:

  • Gute Feuchtigkeitsaufnahme und Ableitung
  • Antibakterielle Wirkung, falls Wollfett Lanolin bei der Herstellung nicht vollständig entfernt wird.
  • Temperaturausgleichend (im Sommer kühl, im Winter warm)

Die Nachteile dieses Matratzentyps sind:

  • Pflegeintensiv: gut Lüften, da sonst die Wolle verfilzt
  • Fachmännische Aufarbeitung alle 5 bis 10 Jahre
  • kein vielfältiges Angebot.

Häufig werden keine reinen Wollmatratzen verwendet, sondern die Wollauflage wird mit Kaltschaum- oder Latexmatratzen kombiniert. Man spricht dann von sogenannten Dual Matratzen Systemen. Reine Wollmatratzen außerhalb dieses Systems gleichen Futons.

med. Redaktion Dr. med. Werner Kellner
Aktualisierung 26.09.2011