Die Palette an verschiedenen Schlafstörungen ist riesig. Es gibt Einschlafstörungen, Durchschlafprobleme, schlafbezogene Schlafstörungen wie Albträume oder Schlafwandeln sowie Atemaussetzer während der Nacht (Schlafapnoe), die zur Erschöpfung am Tag führen können, da der Schlaf nicht erholsam ist. Daneben gibt es auch bizarr anmutende Erkrankungen, die einen erholsamen Schlaf verhindern. Zu denken ist hier an das Restless-Legs-Syndrom, bei dem die Beine, sobald man im Bett liegt und zur Ruhe kommt, anfangen zu kribbeln, bisweilen die Muskeln verkrampfen und die Beine zu Schmerzen beginnen, bis sie wieder bewegt werden.
Dies ist nur ein kleiner Ausschnitt der Schlafstörungen, die auftreten können. Die Problematik der Schlafstörungen ist äußerst vielfältig und bei jedem Menschen anders gelagert. Daher wird bei Schlafstörungen auch die Homöopathie als der richtiger Behandlungspartner angesehen.
Schlafstörungen entwickeln sich – auch aus schulmedizinischer Sicht – in Zusammenhang mit belastenden Lebensereignissen oder sind häufig ein Symptom einer psychischen oder körperlichen Erkrankung.
Die Schulmedizin weiß durchaus um die Komplexität von Schlafstörungen, aber auf medikamentöser Ebene kann es sein, dass nur symptomatisch therapiert wird. Werden beispielsweise nur Benzodiazepine (= gängige Schlafmittel) verschrieben, so packen diese das Leiden nicht an der Wurzel. Der Betroffene kann zwar schlafen, aber die Ursachen der Schlaflosigkeit sind allein mit Schlaftabletten, die auch noch abhängig machen können, nicht behoben. Daher setzt sich auch in der Schulmedizin im Idealfall ein ganzheitliches Behandlungskonzept mit Verhaltenstherapie, Entspannungstechniken und Lebensstiländerungen immer mehr durch.
Manche Schlafstörungen werden aber schulmedizinisch rein medikamentös behandelt. Die Behandlung muss dann ein Leben lang fortgeführt werden. Gerade in solch einem Fall kann/ sollte man ergänzend auch die Homöopathie bei Schlafstörungen in Betracht ziehen.
Schlafstörungen Homöopathie – Wie wird hier das passende Behandlungsmittel gefunden?
In der Homöopathie wird der Mensch als Ganzes gesehen und die Behandlung richtet sich danach. Nicht nur die Art der Schlafstörung ist ein wichtiger Hinweis, das ideale Präparat gegen die Schlafstörung zu finden, sondern es fließen noch ganz andere, individuelle Merkmale des Patienten bei der Suche des optimalen Behandlungsmittels ein: Wie sind sein Charakter, seine Eigenheiten, andere körperliche Symptome oder seine Verhaltensweisen. Gibt es evtl. traumatische Ereignisse in seinem Leben? Für den Homöopathen ist die ganze Krankengeschichte wichtig. Aufgrund dieser Vielzahl von Informationen wird dann ein passendes Arzneimittel (Similimum) ausgesucht.
Schlafstörungen Homöopathie – Was mache ich, wenn ich meine Schlafstörungen homöopathisch behandeln lassen will?
Will man die Angelegenheit professionell angehen, wendet man sich am besten an einen erfahrenen, gut ausgebildeten, klassischen Homöopathen. Eine Selbstbehandlung ist nicht empfehlenswert, da man sich selbst beispielsweise nicht objektiv genug sieht. Die Selbstbehandlung ersetzt keinesfalls die Anamnese (Ermittlung der Krankengeschichte) durch einen erfahrenen Homöopathen.
Schlafstörungen Homöopathie – Welche homöopathischen Heilmittel sind beispielsweise im Gebrauch?
Rund um die Thematik Schlafstörungen werden bsp. folgende Mittel eingesetzt: Aconitum (Blauer Eisenhut), Coffea (Koffein), Argentum nitricum (Silbernitrat), Ignatia (Ignatiusbohne), Lycopodium (Bärlapp), Nux vomica (Brechnuss), Sulphur (Schwefel), Avena sativa (Hafer), Passiflora (Passionsblume), Valeriana (Baldrian) und viele mehr.
Die Mittel werden in verschiedenen Potenzen verabreicht (bsp. D12).
Schlafstörungen Homöopathie – Beispiele für Anwendungs-Beschreibungen der einzelnen Mittel.
Argentum nitricum: Schlafstörungen aus Angst vor Prüfungen oder unangenehmen Situationen; Schlafstörungen durch Stress oder Überforderung.
Arsenicum album (weißes Arsenik): innere Unruhe und ängstliche Sorgen, Betroffene hat großen Durst auf kleine Mengen usw.
Nux vomica: bei gestressten und arbeitswütigen Menschen, die einen hohen Nikotin-, Kaffee- oder Medikamentenkonsum haben.
Coffea: Einschlafstörungen durch Ideenfülle, Folge von geistiger Anstrengung; Nervosität mit Unruhe, Kopfschmerzen, Zittern, insbesondere wenn auch psychosomatische Herz-Kreislauf-Symptome vorhanden sind.
Die vorstehenden Beschreibungen sind nur kurzgefasst. Die typischen Anwendungsgebiete, Leitsymptome und das Erscheinungsbild umfassen weitaus differenziertere Angaben.
med. Redaktion Dr. med. Werner Kellner
Aktualisierung 26.09.2011