Gastritis – Ursache Therapie Diagnose

         

Gastritis

Die Gastritis ist eine Entzündung der Magenschleimhaut. Eine Einteilung kann nach dem Entzündungsort im Magen (Antrum-, Korpus- oder Pangastritis), der Ursache (bsp. Helicobacter pylori-Infekt) und der Morphologie erfolgen. Üblich ist auch die Unterscheidung in akute und chronische Gastritis.

Was sind die Ursachen einer akuten Gastritis?

Eine akute Magenschleimhautentzündung ist oft durch äußere Lebensumstände bedingt. Dazu zählen:

  • hochdosierte Einnahmen von bestimmten Schmerzmitteln (so genannte nichtsteroidale Antiphlogistika oder Antirheumatika = NSAR, z. B. Acetylsalicylsäure).
  • andere Medikamente (Kortison oder Zytostatika).
  • der Missbrauch von Genussmitteln (Alkohol und Tabak).
  • Lebensmittelvergiftungen (beispielsweise mit dem Bakterium Clostridium botulinum).
  • übermäßiger Konsum von Magen reizenden Stoffen (Kaffee, scharfes Essen).
  • Stress- und Schocksituationen.
  • Verletzungen, Verbrennungen und Unfälle.

Was sind die Ursachen einer chronischen Gastritis?

Eine chronische Gastritis kann viele Ursachen haben. Die Unterteilung erfolgt in drei Haupttypen:

Die A(utoimmun)-Gastritis ist eine Autoimmunkrankheit und macht nur 5 Prozent aller Magenschleimhautentzündungen aus. Körpereigene Antikörper richten sich gegen die Belegzellen und den Intrinsic-Faktor. Diese Form der Gastritis kommt vor allem bei Nordeuropäern vor. Sie kann zu einem B12 Mangel mit der Folge einer perniziösen Anämie führen.

Die B(akterielle)-Gastritis wird durch das Bakterium Helicobacter pylori verursacht. Sie ist die häufigste Form (80 Prozent) aller Gastritiden.

Die C(hemische) Gastritis wird durch eine Reizung mit chemischen Substanzen verursacht. Beispielsweise ist dies der Fall, wenn Gallensaft und Flüssigkeit aus dem Zwölffingerdarm in den Magen zurückfließt (duodenogastraler Reflux). Alkoholmissbrauch und die oben genannten Schmerzmittel können ebenso eine chronische Gastritis vom Typ C auslösen. Die Chemische Gastritis macht 10 Prozent aller Gastritiden aus.

Welche Beschwerden treten bei einer Gastritis auf?

Die Beschwerden bei einer Gastritis können sehr unterschiedlich sein. Bei einer chronischen Gastritis hat der Patient manchmal gar keine oder kaum Beschwerden. Eine akute Gastritis tritt plötzlich auf und kann zu folgenden Symptomen führen:

  • Druckgefühl und Schmerzen im Oberbauch.
  • Appetitlosigkeit,
  • Übelkeit, manchmal mit Erbrechen,
  • Aufstoßen,
  • schlechter Geschmack im Mund.

Die Beschwerden verstärken sich oft nach einer Mahlzeit.

Wie wird die Gastritis diagnostiziert?

Die Beschwerden der akuten Gastritis weisen auf die Erkrankung hin. Es treten oft Schmerzen beim Abtasten des Oberbauchs auf. Die Diagnose wird gesichert durch die Bestimmung bestimmter Blutwerte (bsp. Entzündungswerte) und einer Ultraschalluntersuchung. Letztendliche Gewissheit gibt eine Magenspiegelung (Gastroskopie). Mit Hilfe dieser Untersuchung kann erkannt werden, ob es sich um eine Entzündung der Magenschleimhaut, ein Magengeschwür (Ulkus) oder auch um Magenkrebs handelt.

Das Bakterium Helicobacter pylori kann durch einen Antikörper-Bluttest, einen Atemtest oder durch Erregernachweis aus der Biopsieprobe der Magenspiegelung nachgewiesen werden.

Wie wird die Gastritis behandelt?

An der Entstehung der akuten Gastritis ist die Magensäure wesentlich beteiligt. Es werden daher Medikamente verordnet, welche die Magensäureproduktion hemmen. Diese „Säureblocker“ sind die so genannten Protonenpumpenhemmer und H2-Rezeptorenhemmer. Die bereits abgesonderte Magensäure wird durch Präparate, die Antazida heißen, neutralisiert.

Zumindest vorübergehend sollte alles vermieden werden, was die Magenschleimhaut reizt. Dazu zählen Kaffee, Alkohol, Rauchen, fettige, scharfe und gebratene Speisen und Medikamente wie NSAR-Schmerzmittel. Bei Komplikationen wie Magenblutungen oder einem Magendurchbruch sind endoskopische oder chirurgische Maßnahmen nötig. Ist die Ursache der Gastritis das Bakterium Helicobacter pylori, werden Antibiotika und Säureblocker verordnet.