Die Chiropraktik gehört zu den populärsten Therapiemethoden bei Rückenschmerzen und stellt ein Teilgebiet der manuellen Medizin dar. Der Begriff Chiropraktik leitet sich aus den altgriechischen Wörtern „cheiro“ = Hand und „praktikos“ = tun ab und bedeutet daher so viel, wie „mit der Hand tun“.
Ziel der Therapieform ist es, verschobene oder verrenkte Wirbel durch gezielte Handgriffe in ihre ursprüngliche Position zu bringen und ihre freie Beweglichkeit wieder herzustellen.
Geschichtliches
Manuelle Behandlungen der Wirbelsäule gab es schon zu Zeiten der alten Ägypter und im antiken Griechenland.
Die heutige chiropraktische Technik geht auf den Kanadier Daniel David Palmer (1845 – 1913) zurück, der 1895 zufällig auf den Zusammenhang Halswirbelblockierung und Taubheitsgefühl stieß. Er entwickelte eine spezielle Grifftechnik, um verschobene Wirbel oder Gelenke wieder in ihre ursprüngliche Stellung zu bringen.
Diese „Kunst des Justierens“ hatte sich Anfang der 30iger Jahre des 20. Jahrhunderts bereits weltweit etabliert und wurde in verschiedenen dogmatischen Schulen weiterentwickelt. Heute ist die Chirotherapie im Gesundheitswesen der USA staatlich anerkannt, in Deutschland jedoch bisher nicht.
Wirkungsweise
Haltungsfehler, falsche Bewegungsabläufe, verkrampfte Muskeln oder Schwellungen des Weichteilgewebes können die Wirbelkörper aus ihrer ursprünglichen Stellung verschieben. Dadurch ist es möglich, dass Nerven an dem Austrittspunkt aus der Wirbelsäule eingeengt, gedrückt und eingeklemmt werden. Es entstehen durch die Reizung der Nerven, Schmerzen, Verspannungen oder Taubheitsgefühl.
Durch die speziellen chiropraktischen Grifftechniken ist es möglich, die Wirbel wieder in ihre ursprüngliche Lage zu bringen, die Nerven werden entlastet und ihre Leitfähigkeit und Funktionstüchtigkeit wieder hergestellt.
Anwendungsbereiche
Wichtigste Indikationen sind folgende Beschwerden des Bewegungsapparates: Rückenschmerzen, Muskelverspannungen, Hexenschuss und Ischiasbeschwerden.
Indirekt hilft die Chiropraktik auch bei Migräne, https://www.medhost.de/schmerzen/spannungskopfschmerz.html, Schwindel und Schlafstörungen ein.
med. Redaktion Dr. med. Werner Kellner
Aktualisierung 19.05.2009