Fußpilz – Tinea pedis, Athletenfuß

         

Fußpilz – Tinea pedis, Athletenfuß

Fußpilz ist eine Infektion im Fußbereich mit Hautpilzen, sogenannten Dermatophyten. Am häufigsten ist die Art Trichophyton rubrum anzutreffen. Die Pilze gedeihen im feucht-warmen Zehenzwischenraum sehr gut. Sie können jedoch auch die Fußsohle, den Fußrücken und die Sohlenränder befallen. Die Pilze bevorzugen als Biotop feucht-warme Aufenthaltsorte. Eine Übertragung erfolgt daher sehr leicht in Duschen, Schwimmbädern und Badezimmern. Ein weiterer beliebter Tummelplatz sind auch Teppichböden in Hotelzimmern.

Der Kontakt mit dem Pilz führt jedoch nicht zwangsläufig zur Infektion. Der Befall wird vielmehr durch Schädigungen der Haut, wie einen kleinen Hautriss, und natürlich durch ein feucht-warmes Fußmilieu sowie eine gewisse Abwehrschwäche begünstigt. Der Fußpilz zählt in unseren breiten zu den häufigsten Infektionen. Es wird geschätzt, dass dreißig bis siebzig Prozent der Bevölkerung irgendwann in ihrem Leben einmal unter Fußpilz gelitten haben.

Ursache

Die Erreger des Fußpilzes sind sogenannte Dermatophyten. Sie befallen speziell die Haut und ihre Anhangsgebilde (Haare, Nägel). Ihre bevorzugte „Nahrung“ ist Hornmaterial. Deswegen breiten sie sich nicht in die Oberhaut oder die tieferen Hautschichten aus. Auf den Füßen finden sich bevorzugt Trichophytonarten und etwas seltener Epidermophyton floccosum.

Die Übertragung erfolgt von Mensch zu Mensch über abgeschilferte Hautschüppchen. Übertragungsorte finden sich dort, wo Menschen in feucht-warmen Milieu barfuß gehen, wie in Bädern, Saunen oder Umkleidekabinen. Auch Teppichböden sowie Socken und Schuhe von infizierten Personen sind Infektionsquellen. Nach dem Kontakt mit dem Pilz wird eine Infektion durch folgende Faktoren begünstigt:

  • vorgeschädigte Haut, bsp. durch Verletzungen,
  • feuchtes Fußmilienau: Vor allem das Tragen von schlecht belüftetem Schuhwerk (Gummistiefel, schlecht belüftete Sportschuhe, zu enges Schuhwerk),
  • Durchblutungsstörungen im Fußbereich,
  • Fußfehlstellungen,
  • Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus).

Symptome

Eine ganz leichte Schuppung im betroffenen Hautareal kann das einzige Symptom sein. Der Fußpilz kann bei dieser geringen Symptomatik lange Zeit unentdeckt bleiben. Eine stärkere Schuppung und Rötung in Verbindung mit juckendem, rauem, schmerzhaften Ausschlag zwischen den Zehen und an den Fußseiten ist ebenso möglich. Der Fußpilz dehnt sich bisweilen auch auf den Fußrücken, die Zehennägel und die Fußsohlen aus. Zudem ist ein Auftreten von mit Flüssigkeit gefüllte Bläschen möglich. Die Haut schält sich teilweise ab und ein unangenehmer Geruch tritt zutage. Wird die Haut rissig, kann sich schließlich eine bakterielle Infektion dazugesellen. Dazu kommt es vor allem bei älteren Menschen und Personen mit schlecht durchbluteten Füßen.

Diagnose

Der Verdacht auf die Pilzinfektion ergibt sich meist schon aus den geschilderten Symptomen und dem äußeren Anschein. Für die endgültige Diagnose entnimmt der behandelnde Mediziner Schuppen vom Rand des Infektionsherdes ab und untersucht sie unter dem Mikroskop auf Pilze. Zur genauen diagnostischen Untersuchung werden Pilzkulturen angelegt. Wichtig bei der Diagnose ist es, die Pilzerkrankung von anderen Erkrankungen, die eine ähnliche Symptomatik aufweisen, zu unterscheiden. Dazu zählen beispielsweise Ekzeme, die Schuppenflechte oder bestimmte bakterielle Infektionen.

Behandlung

Bei stark entzündlichen Veränderungen sollten die Füße zunächst in desinfizierenden Lösungen (bsp. Kaliumpermanganat, Gerbstoffbädern) gebadet werden. Auch ein Einpinseln mit Lotion, die Zinkoxid, Talk, Glycerin und Wasser enthält, wirkt austrocknend und kühlend. Dann erfolgt eine Behandlung mit Salben oder Cremes, die einen Pilz abtötenden Wirkstoff enthalten (Antimykotika). Die Mittel sollten so lange angewendet werden, wie es vorgeschrieben ist, auch wenn bereits keine Beschwerden mehr vorhanden sind, um sicher zu gehen, dass alle Erreger abgetötet sind. Bei sehr hartnäckigen Infektionen kann es nötig sein, die Antimykotika auch in Tablettenform einzunehmen.

Neben dieser medikamentösen Behandlung müssen alle potenziell infizierten Gegenstände desinfiziert oder ausgetauscht werden. Es ist wichtig, Socken, Badteppiche etc. mit Pilz abtötenden Mitteln zu gewaschen; andere Gegenstände, wie beispielsweise Schuhe, können mit pilzwirksamen Mitteln eingesprüht werden. Von zu engen Schuhen oder Laufwerk, in dem man extrem schwitzt, sollte man sich trennen. Müssen beispielsweise berufsbedingt bestimmte Schuhe (Gummistiefel, geschlossene Schuhe mit Verstärkungen) getragen werden, so stattet man diese am besten mit schweißabsorbierenden Sohlen aus. Zudem ist es wichtig die Füße, vor allem im Zehenzwischenraum immer trocken zu halten; die Socken sollten aus Baumwolle bestehen und kochbar sein.

Vorbeugung

Verschiedene Maßnahmen minimieren das Risiko sich mit Fußpilzen anzustecken beziehungsweise unterbinden eine Wiederansteckung. Folgende Punkte sollte man beachten:

  • Nach dem Baden oder Duschen die Füße – vor allem zwischen den Zehen – gut abtrocknen. Dazu immer das eigene Handtuch verwenden.
  • Socken und Schuhe sollten nur aus Naturmaterialien bestehen. Die Socken täglich wechseln.
  • Viel barfuß gehen. Jedoch Teppichböden und Badezimmermatten in Hotels nur mit Badeschuhen oder Hausschuhen betreten! Das gilt auch für öffentliche Bäder, Saunen sowie öffentliche Wasch- und Umkleidekabinen.
  • Tritt der Fußpilz immer wieder auf, so können auch die Füße und das Innere der Schuhe mit antimykotisch wirksamen Fußpuder eingepudert werden.

med. Redaktion Dr. med. Werner Kellner
Aktualisierung 19.06.2008