Medikamente zur Prophylaxe bei Migräne – Kinder

Medikamente zur Migräneprophylaxe bei Kindern wird nur erwogen bei sehr häufigen (mehr als dreimal im Monat) Migräneanfällen, die sehr stark sind oder zwei Tage anhalten. Dabei muss immer berücksichtigt werden, dass Nebenwirkungen der prophylaktischen Medikamente im Kindesalter häufiger und schwerer sind als bei Erwachsenen. Auch muss man sich darüber im Klaren sein, dass diese Medikamente keinen Ersatz für verhaltenstherapeutische Maßnahmen darstellen.

 

In erster Linie können im Kindesalter Betablocker, wie Metoprolol oder Propranolol, eingesetzt werden. Alternativ kann auch Cyclandelat verabreicht werden, dass die Durchblutung des Gehirns fördert. Es ist nicht so wirksam wie die Betablocker, weist dafür aber weniger Nebenwirkungen auf. Auf die Kalziumantagonisten Flunarizin und auf Serotoninantagonisten (Pizotifen) sollte wegen der Nebenwirkungen möglichst verzichtet werden. Auch Pestwurz (nur Kapseln! keine Tees!) werden als Prophylaxe diskutiert.

 

Nachteil aller Medikamente – neben unerwünschten Wirkungen – ist, dass sie oft erst nach einer gewissen Zeit wirken (drei Monate) und auch nur für einen begrenzten Zeitraum eingenommen werden dürfen. Vor allem in der Initialphase der Therapie sollte in 14-tägigen Abstand eine Erfolgskontrolle beim behandelnden Arzt erfolgen. Dabei werden die Effektivität und die Nebenwirkungen erfasst. Eventuell muss die Therapie angepasst werden.

med. Redaktion Dr. med. Werner Kellner
Aktualisierung 22.04.2007

 

Migräne im Kindesalter