Schmerzen beeinträchtigen das subjektive Empfinden eines Sterbenden sehr stark. Sie beeinflussen die Nahrungsaufnahme, den Schlaf, die Beweglichkeit und die Möglichkeit zu sprechen. Fast alle Menschen fürchten, mit unerträglichen Schmerzen in den Tod gehen zu müssen.
Heutzutage kann bei professioneller Versorgung diese Angst genommen werden, denn es gibt sehr gute Möglichkeiten, mit Hilfe einer gezielten Schmerztherapie den Schmerz zu lindern. Die Betroffenen können bei Bewusstsein bleiben, an ihrer Umwelt teilnehmen und sich wohlfühlen.
Ein Arzt kann mit einer eindeutigen Handlungsanweisung solche Medikamente verordnen.
Beispiele dafür sind:
- Morphinpflaster, die auf die Haut geklebt werden.
- Bestimmte Schmerzmittel (bsp. Novalgin-Tropfen, die vor belastenden pflegerischen Maßnahmen – bsp. einer Umpositionierung – zusätzlich gegeben werden).
- Zudem gibt es „Schmerzpumpen“, die über 24 Stunden laufen und vom Patienten selbst mitgesteuert werden können.
- Auch angstlösende Medikamente helfen dabei, Schmerzen zu lindern.
Die Schmerzmittel werden kontinuierlich angewendet. Mögliche Darreichungsformen sind Pflaster, Tabletten, Injektionen und Infusionen. Mit der kontinuierlichen Verabreichung der Schmerzmittel gelingt es meist, die Betroffenen schmerzfrei zu halten.
Unsicherheit herrscht bisweilen immer noch gegenüber Medikamenten vom Morphintyp. Es wird eine Abhängigkeit oder ein „Nicht-mehr-richtig-bei-sich-sein“ befürchtet. Dem kann man entgegenhalten, dass die Verordnung der Mittel immer in der Hand eines Arztes liegt, der die Dosis individuell so wählt, dass der schmerzstillende Effekt eintritt, aber der euphorisierende oder apathische nicht erreicht wird (siehe dazu auch das Kapitel „Opioide Schmerzmittel“ im Gesundheitsportal „Schmerzen“). Eine Abhängigkeit von den Medikamenten steht bei Schwerstkranken nicht mehr im Mittelpunkt der Überlegungen. Wichtig ist es vielmehr, die Schmerzen frühzeitig und ausreichend zu behandeln, bevor sie unerträglich werden. Die anzuwendende Dosis für den schmerzstillenden Effekt schwankt von Patient zu Patient.
Auskunft über allgemeine oder spezielle Möglichkeiten in der Schmerztherapie geben spezielle Beratungsdienste auch telefonisch. Beratung bietet beispielsweise der Informationsdienst „Krebsschmerz“ in Heidelberg an. Sein Ziel ist es, Ratsuchenden einen leichten und schnellen Zugang zu aktuellen Standards der Therapie von Tumorschmerzen zu ermöglichen. Zum Informationsdienst gehört unter anderem auch eine umfangreiche Adressdatenbank mit wohnortnahen schmerztherapeutischen Einrichtungen.
med. Redaktion Dr. med. Werner Kellner
Aktualisierung 16.03.2011