Neuropathischer Schmerz

Neuropathischer Schmerz Diese Schmerzform wird durch Veränderungen am Schmerzleitungssystem selbst hervorgerufen (siehe dazu auch Chronifizierung von Schmerzen). Der Schmerz lässt sich einem konkreten Nervenversorgungsgebiet zuordnen und er bleibt auch ohne eine akute Schädigung bestehen. Die Schmerzhemmsysteme sind anatomisch oder funktionell gestört. Dies kann auch auf molekularer Ebene passieren. Typisch für diese Schmerzart sind plötzlich einschießende elektrisierende Schmerzen. Die Patienten beschreiben die Schmerzen mit Brennen, Kribbeln oder Ameisenlaufen (= Positiv-Symptome). Auch leichte Berührungen können den Schmerz auslösen (Allodynie und Hyperalgesie).

Bei dieser Schmerzform unterscheidet man in Positiv- und Negativ-Symptome. Erstere sind auf eine Übererregbarkeit der Neurone (=Nervenzellen) zurückzuführen. Die Negativ-Symptome lassen auf den Verlust von Neuronenfunktionen schließen. Charakteristisch dafür sind Taubheitsgefühl, vermindertes Vibrationsempfinden, Kälteempfinden oder eine Analgesie, dass heißt, es besteht kein Schmerzempfinden auf normalerweise schmerzhafte Reize. Charakteristischerweise treten beim neuropathischen Schmerz Positiv- und Negativ-Symptome gleichzeitig oder im Wechsel auf. So kann ein ständig dumpfer Schmerz von einem kurzfristig hellen Schmerz überlagert werden. Zu den Krankheitsbilder, die von einem neuropathischen Schmerz begleitet sein können, zählen: die diabetische Polyneuropathie, die Trigeminusneuralgie und Infektionen, wie die Lyme-Borreliose. Neuropathische Schmerzen sind schwer zu behandeln und üblicherweise nicht opiatsensibel.

Neuropathische Schmerzen