Yusho Krankheit – Wissenswertes und Vergiftungserscheinungen

Bei der Yusho-Krankheit handelt es sich um eine in Japan vorgekommene Vergiftung mit polychlorierten Biphenylen (PCB) und Furanen.

Wissenswertes über PCB

Die polychlorierten Biphenyle sind stabile, öl- bis wachsartige Substanzen mit einem Chlorgehalt von 20-60%. Früher wurden sie in der Industrie als Transformatorenflüssigkeit und als Weichmacher für Lacke und Klebstoffe verwendet.

Sie sind auch Bestandteil von Pestiziden. Biphenyle haben eine hohe Persistenz (= unverändertes Fortbestehen) in der Umwelt und reichern sich im Fettgewebe von Tieren und Menschen an (Bioakkumulation).

Außerdem kommen sie in der Muttermilch vor. Studien haben gezeigt, dass eine höhere Exposition vor der Geburt schon zahlreiche Auswirkungen auf das Neugeborene haben kann:

  • vermindertes Geburtsgewicht,
  • Verhaltensauffälligkeiten,
  • verzögerte motorische Entwicklung,
  • neuropsychologische Auffälligkeiten,
  • gestörte kognitive Entwicklung.

Die Herstellung und Verwendung von PCB ist in Deutschland seit 1998 verboten.

Vergiftungserscheinungen bei der Yusho-Krankheit

Eine Vergiftung von circa 2000 Leuten fand 1968 in Japan statt. Bei der Raffinade von Reisöl wurde das Öl mit einem Gemisch aus PCB und Furanen verunreinigt. Es erkrankten Personen, die ihre Nahrung mit dem Reisöl zubereiteten.

Bei den Vergifteten traten Haut- und Schleimhautläsionen, Dunkelfärbung der Haut sowie Chlorakne auf. Die Chlorakne ist gekennzeichnet durch eine Verdickung der Hornschicht an den Haarbalgen, Mitessern (Komedonen) oder auch Knoten, Abszessen oder Zysten. Bei chronischem Verlauf führt die Chlorakne zu entstellenden Narben.

Bei den Betroffenen traten zudem starker Tränenfluss, Abmagerungen, Leber-, Milz- und Nierenschäden sowie maligne (= bösartige) Tumore, auf. Die Haut von Neugeborenen vergifteter Mütter war in 90% der Fälle dunkel gefärbt. Sie wurden als so genannte „Black Babies“ bekannt.