Tollkirsche (Atropa)

Gattung der Familie Nachtschattengewächse mit 5 teiligem Kelche, 5 bis 10 spaltiger, kurzröhriger, glockiger Blumenkrone, mit gespaltetem Saume und einer vielsamigen Beere. Die gemeine Tollkirsche (A. Belladonna), Wutkirsche, Teufelsbeere, hat eine dicke, ästige Wurzel und aufrechte, 90 bis 150 cm hohe, oberwärts wiederholt gabelspaltige, flaumhaarige Äste. Die gestielten, spitz eiförmigen, ganzrandigen Blätter sind wechselständig, an den obersten Ästen aber gepaart. Aus den Winkeln der Äste und der Blätter kommen große, schmutzigbraune Blüten einzeln oder zu zweien hervor. Sie haben eine walzig-glockige, geaderte, unten grüngelbe, oben violett-braune Blumenkrone, 5 Staubgefäße und einen Stempel, der sich zu einer vielsamigen, glänzend schwarzen Beere, von der Größe und Gestalt einer Kirsche, entwickelt.

Anwendung

Die Wurzeln und Blätter der Tollkirsche wendet man vornehmlich in Krankheiten des Nervensystems, sowohl in der sensiblen, als in der motorischen Sphäre und zwar bei gesteigerter Empfindlichkeit der Nerven, bei heftigen Magenkrämpfen, bei Geisteskrankheiten, gegen Keuchhusten und andere krankhafte Affectionen der Lunge und des Herzens, gegen Asthma, Epilepsie, gegen krampfhafte Verengungen, bei krampfhafter Einklemmung, der Gedärme und bei Nabelbrüchen an. Außerdem empfiehlt man gegen skrophulöse Affectionen, gegen Anschwellungen der Leber, Milz, beginnende Magenverhärtung, gegen Krebs sowohl innerlich wie äußerlich.

 

Umrechnungstabelle für das Kräuterlexikon::
1 Unze = ca. 30 gr.
1 Graun = ca. 0,063 gr.
1 Drachme = ca. 3,75 gr.
1 Drachme = 3 Scrupel