Therapie Bauchschmerzen

Behandlung chronischer Bauchschmerzen Bauchschmerzen haben keine einheitliche Ursache. Die Schmerztherapie orientiert sich nach der zu Grunde liegenden Erkrankung. Wie in der Schmerztherapie üblich, erfolgt die Behandlung nach wenigen Grundsätzen. Dabei steht nicht nur die Erleichterung des Schmerzes, sondern auch der Erhalt der Lebensqualität im Vordergrund.

Die Therapieprinzipien lassen sich folgendermaßen zusammenfassen:

Zunächst wird der Schmerz verursachende Prozess angegangen; natürlich werden dabei auch benötigte Schmerzmittel verabreicht.

 

Je nach zu Grunde liegender Krankheit können beispielsweise folgende Therapien nötig sein:

  • operative Behandlungen (Entfernung des Wurmfortsatzes, eines Tumors oder Beseitigung eines Darmverschlusses usw.),
  • Strahlen- oder Chemotherapie bei Tumorerkrankungen,
  • Gabe von Antibiotika bei Infektionen,
  • Kortisonpräparate bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen,
  • diätische Maßnahmen bei mittelstarken Schmerzen (bsp. Verzicht auf stark fetthaltige Lebensmittel, Reduktion stark zuckerhaltiger Nahrungsmittel, Verzicht auf Milchzucker oder Drosselung des übermäßigen Verzehrs von Ballaststoffen und Hülsenfrüchten).

Des Weiteren sollten auch die Begleitsymptome der Erkrankung therapiert werden:

  • Bei Übelkeit und Erbrechen können Antiemetika (= Antibrechmittel) verordnet werden;
  • Dimeticon hilft bei Überblähungen, indem es den Magen-Darm-Trakt entschäumt ohne dabei selbst vom Körper aufgenommen zu werden;
  • Abführmittel (bsp. Lactulose oder Cisaprid) beseitigen Verstopfungen;
  • in einigen Fällen kann die Ernährung auch vorübergehend über eine Magensonde oder unter Umgehung des Magen-Darm-Traktes (Infusion) erfolgen.

Für die Einnahme der Schmerzmittel gelten folgende bekannte Prinzipien der Schmerztherapie:

  • Die Schmerzmittel müssen nach einem festen Zeitschema eingenommen werden. Für die Dauertherapie werden lang wirksame Medikamente verordnet, für Schmerzspitzen kurz wirksame.
  • Die Einnahme sollte möglichst über den Mund (oral) nach genauen Einnahmeanweisungen erfolgen.
  • Die Therapie ist regelmäßig zu überprüfen (Schmerztagebuch) und die Dosis bedarfsgerecht anzupassen.
  • Vorbeugend sind gegen bekannte Nebenwirkungen von Medikamenten bestimmte Mittel gleich mitzuverordnen (bsp. Opioide – Stuhlverstopfung – Abführmittel).

 

med. Redaktion Dr. med. Werner Kellner
Aktualisierung 03.09.2007

Schmerztagebuch
Deutsche Gesellschaft für Schmerztherapie e.V.
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