Chlamydia trachomatis Infektion – Ursache Therapie Diagnose

         

Chlamydia trachomatis Infektion Chlamydien sind bakterielle Keime, die vor allem als Erreger von Geschlechtskrankheiten bekannt sind. Sie vermehren sich innerhalb der menschlichen Zellen und bevorzugen die Schleimhäute ihres Wirtes. Bei Chlamydia trachomatis handelt es sich um eine Chlamydienspecies, die mehrere verschiedene „Untertypen“ aufweist. Diese Untertypen werden als Serovare bezeichnet. Sie lösen ganz unterschiedliche Krankheiten beim Menschen aus.

Es handelt sich dabei um folgende Erkrankungen:

  • Trachom: Diese chronische Bindehautentzündung wird von Chlamydia trachomatis Serovar A – C (ohne J) verursacht. Sie ist in tropischen und subtropischen Gebieten bei mangelnder Hygiene verbreitet und wird durch Hand zu Auge Kontakt, bestimmte Fliegen oder keimbehaftete Gegenstände (Handtücher) übertragen. Ein Trachom ist weltweit die häufigste Ursache für Erblindungen. Weitere Informationen zur Symptomatik, Behandlung und Prognose dieser Augenkrankheit finden sich im Lexikonartikel „Trachom“.

  • Einschlusskonjunktivitis: Diese besonders hartnäckige Bindehautentzündung wird bei bestehender Chlamydien-Infektion der Mutter auf das Neugeborene übertragen. Sogenannte Einschlusskörperchen in den Zellen können nachgewiesen werden. Erreger ist Chlamydia trachomatis Serovar D – E – K. Komplikationen und Behandlungsmöglichkeiten dieser Krankheit werden im Lexikonartikel „Einschlusskonjunktivitis“ besprochen.

  • Urethritis (= Harnröhrenentzündung) non gonorrhoica: Bei dieser Infektion mit den Serovaren B-L ohne J handelt es sich um die klassische Chlamydien-Infektion, die durch Geschlechtsverkehr übertragen wird und zu einer Entzündung der Harnwege und Geschlechtsorgane führt. Sie ist vor allem bei Jugendlichen die häufigste durch Geschlechtsverkehr übertragene Erkrankung. Das Heimtückische ist, dass die Chlamydien oft nur geringe oder gar keine Symptome verursachen, aber beispielsweise dennoch zu Verklebungen und Verwachsungen der Eileiter führen, die eine Unfruchtbarkeit bedingen. Zu den Symptomen, vorbeugenden Maßnahmen, der Diagnose und Therapie lesen Sie bitte im Gesundheitsportal Sexualität und Partnerschaft unter „sexuell übertragbare Krankheiten“.

  • Venerische Lymphknotenentzündung: Auch hierbei handelt es sich um eine Geschlechtskrankheit, die jedoch von den Serovaren L1-L3 hervorgerufen wird. Sie tritt vor allem in tropischen und subtropischen Gebieten auf. Im Weiteren wird auf diese seltene Erkrankung eingegangen.

Die venerische Lymphknotenentzündung wird auch als Lymphogranuloma venerum, Lymphogranulomatosis inguinalis oder Nicolas-Durand-Favre-Krankheit bezeichnet.

Inkubationszeit

Der Zeitraum zwischen der Ansteckung und dem Auftreten der ersten Symptome beträgt in der Regel ein bis drei Wochen.

Symptome

An der Eintrittspforte des Erregers bildet sich eine schmerzlose mit Flüssigkeit gefüllte Blase, die sich zu einem Geschwür weiterentwickelt. Je nach Art des Geschlechtsverkehrs entstehen die Hautveränderungen im Anal-, Genital- oder Mundbereich. Die geschwürige Hautveränderung heilt nach 10 bis 14 Tagen schnell ab und bleibt oft völlig unbemerkt. Nach ein bis vier Wochen kommt es zu schmerzhaften Vergrößerungen der regionalen Lymphkonten. Meist sind die Lymphknoten in der Leistenregion oder dem After und Mastdarm betroffen.

Die Lymphknoten verfärben sich blaurot, verbacken mit der Haut verbacken und schmelzen unter Eiterbildung ein. Zu diesem Zeitpunkt der Erkrankung können auch Allgemeinsymptome, wie Fieber, Gelenk-, Muskel- und Kopfschmerzen sowie eine Hirnhaut-, Leber- oder Bindehautentzündung auftreten. Schließlich verschließen sich die Lymphgefäße. Ein chronischer Lymphstau mit Schwellungen im Bereich der Geschlechtsteile und des Mastdarms ist dann die Folge.

Diagnose

Hinweisend auf die Erkrankung sind die typischen Symptome. Bei einem Bluttest können Antikörper gegen Chlamydia trachomatis gefunden werden. Eventuell werden die Bakterien direkt nachgewiesen.

Therapie

Die Krankheit wird über drei Wochen lang mit Antibiotika, wie Doxycyclin, Erythromycin oder Tetracyclin behandelt. Bei einer Therapie im Frühstadium heilt die Infektion rasch ab.

med. Redaktion Dr. med. Werner Kellner
Aktualisierung 19.06.2008