Bindehautentzündung: Ansteckung Ursachen und Behandlung

Bindehautentzündung (engl. conjunctivitis)

Bei einer Bindehautentzündung oder Konjunktivitis ist die Tunica conjunctiva (Bindehaut) des Auges entzündet. Die Bindehaut überzieht den inneren Teil des Augenlides und das Weiß des Auges. Die Bindehautentzündung ist der häufigste Grund für ein „rotes Auge“ und gehört zu den häufigsten Erkrankungen des Auges überhaupt. Es gibt viele Ursachen für eine Bindehautentzündung. Die Behandlung richtet sich nach dem jeweiligen Auslöser.

Bei der Erkrankung wird – je nach Auslöser – in eine ansteckende (infektiöse) oder in eine nicht-ansteckende Bindehautentzündung unterschieden.

Wie erfolgt die Ansteckung bei der infektiösen Bindehautentzündung?

Die Übertragung der Krankheitskeime (Viren und Bakterien) erfolgt meistens über infizierte Hände (Reiben der Augen) oder Handtücher, die zum Abtrocknen von einer bereits infizierten Person benutzt wurden. Auch Tauchen in Schwimmbädern oder die Übertragung beim Geburtsvorgang sind Infektionsquellen.

Welche Keime führen zu eine infektiösen Bindehautentzündung?

Bakterien:

  • Haemophilus influenza: Der Keim tritt gehäuft bei Kindern auf;
  • Staphylokokken: Charakteristisch sind akuter Verlauf und eitrige Sekretion;
  • Clamydien: sie können bereits bei der Geburt auf das Kind übertragen werden; sie sind auch die Verursacher der so genannten „Schwimmbadkonjunktivitis“.
  • Gonokokken: Die Infektion mit diesem sexuell übertragbaren Keim ist hierzulande relativ selten. Die kugelförmigen Bakterien können bei der Geburt auf das Neugeborene übertragen werden. Prophylaktisch tropfen auch heutzutage viele Geburtshelfer eine 100%ige Silbernitratlösung in den Augenbindehautsack des Neugeborenen. Diese prophylaktische Maßnahme heißt Blennorrhoe- oder Crédé’sche Augenprophylaxe.

Viren:

  • Adenoviren: Meist besteht auch eine fiebrige Allgemeinerkrankung. Kennzeichnen sind ein akuter Verlauf, wässriges Sekret und die hohe Infektiosität.
  • Herpesviren: Akuter Verlauf und typische Hauterscheinungen sind charakteristisch.
  • Masern: Die Konjunktivitis ist eine typische Begleiterkrankung bei dieser „klassischen Kinderkrankheit“.

Welche Ursachen kann die nicht-infektiöse Konjunktivitis haben?

  • Allergien: Hervorstechendes Merkmal der Erkrankung ist der Juckreiz. Die Bindehautentzündung tritt saisonal, meist in Kombination mit Heuschnupfen, auf. Akuter Verlauf mit wässrigem Sekret und Bindehautschwellung sind charakteristisch.
  • Exogene (äußere) Reize: Die Reizkonjunktivitis wird beispielsweise durch Rauch, Wind, trockene Luft, zu starkes UV-Licht, Fremdkörper, chemische Substanzen (beispielsweise Konservierungsmittel in Augentropfen -> toxisch-allergisch) ausgelöst.
  • Anatomische Ursachen: Bei Säuglingen kann eine verspätete Entwicklung der abführenden Tränenwege bestehen.

Wie stellt sich das Krankheitsbild bei einer Konjunktivitis dar?

Bei einer Bindehautentzündung schmerzen und tränen die Augen. Sie sind hochrot und können lichtempfindlich sein. Häufig besteht auch ein Fremdkörpergefühl. Lichtempfindlichkeit und stärkere Schmerzen deuten immer auf eine Beteiligung der Hornhaut hin. Eventuell wird schleimiges oder eitriges Sekret abgesondert. Die Augenlider können nach der Nachtruhe am nächsten Morgen verklebt sein. Besonders bei allergisch bedingten Erkrankungen stehen der Juckreiz und die Schleimhautschwellung im Vordergrund. Nehmen im Krankheitsverlauf die Lichtempfindlichkeit, die Eiterabsonderung oder die Schmerzen zu, so ist dies ein Zeichen für die Verschlimmerung der Krankheit. Bei Sehverschlechterungen handelt es sich nicht um eine Entzündung der Bindehaut, sondern um eine Erkrankung der Hornhaut oder des Augeninneren.

Wie wird eine Konjunktivitis behandelt?

Die Unterscheidung zwischen viralen und bakteriellen Infekten ist dabei nicht immer einfach zu treffen. Je nach Ursache der Bindehautentzündung werden folgende Maßnahmen ergriffen:

  • Sind Bakterien die Ursache der Bindehautentzündung, werden antibiotische Augentropfen oder –salben verschreiben.
  • Bei einer viral bedingten Konjunktivitis ist die ursächliche Behandlung meist nicht möglich. Um die Beschwerden zu lindern, können schleimhautabschwellende Tropfen verordnet werden.
  • Fremdkörper müssen von einem Arzt entfernt werden.
  • Bei einer allergischen Bindhautentzündung, werden antiallergische Augentropfen verordnet. Die Allergie auslösenden Substanzen müssen gefunden und – wenn möglich -gemieden werden.

Vor allem bei einer infektiösen Bindehautentzündung ist es wichtig, auf penible Hygiene zu achten (Hände waschen, eigene frische Handtücher für den Erkrankten, usw). Grelles Sonnenlicht sollte gemieden werden.

Wie ist der normale Krankheitsverlauf bei einer Konjunktivitis?

Die Bindehautentzündung heilt meist innerhalb von ein bis zwei Wochen ab. Sollten dann immer noch Beschwerden bestehen oder sich Zeichen einer Verschlimmerung (stärkere Schmerzen, größere Lichtempfindlichkeit) einstellen, so suchen Sie umgehend einen Augenfacharzt auf. Ist nur die Bindehaut des Auges von der Entzündung betroffen gewesen und nicht auch noch andere Strukturen des Auges (beispielsweise Hornhaut), so ist nicht mit Folgen für das Sehvermögen zu rechnen.