Therapie Schleudertrauma

Die Therapie von einem Schleudertrauma

Optimal ist eine rasche Erstversorgung am Unfallort mit einer kalten Halskrawatte, die eine Temperatur von circa 4°C bis 6°C hat. Notfalls ist auch ein feucht-kühler Umschlag hilfreich, der ständig gewechselt wird.

Diese einfache Sofortmaßnahme ist dieselbe wie bei Sportverletzungen (Zerrungen, Stauchungen). Starke Schwellungen entstehen erst gar nicht und können auch nicht auf Nerven, Blutgefäße, etc. drücken.

Die weitere Therapie hängt vom Ausmaß der Verletzungen ab. Liegt eine Zerrung der Weichteile vor, ohne dass ernstere Verletzungen (bsp. Gelenkkapseleinrisse, Gefäßverletzungen, Bandruptur) vorhanden sind, wird symptomatisch therapiert.

Dabei verzichtet man auf eine allzu lange Ruhigstellung der HWS durch eine Halskrawatte. Der Patient soll vielmehr nach kurzer Schonung (1 bis 8 Tagen) seine Alltagsaktivitäten wieder aufnehmen und zu krankengymnastischen Nackenübungen angeleitet werden.

Halten die Beschwerden länger an, kann mit physiotherapeutischen Maßnahmen begonnen werden. Diese sollten allerdings in der akuten Schmerzphase (circa bis zu 14 Tage nach dem Unfall) nicht erfolgen. Die physiotherapeutischen Maßnahmen umfassen milde Wärmeanwendungen, klassische Massage und Chirotherapie. Anschließend ist ein Muskelaufbautraining hilfreich.

Vorübergehend können die Schmerzen auch mit Nicht-opioiden Schmerzmitteln (bsp. Paracetamol) und Muskelrelaxanzien bekämpft werden. Bei anhaltenden Beschwerden, die auf Verspannungen zurückzuführen sind, bringt in einigen Fällen Akupunktur Erleichterung.

Bei ernsthaften Weichteilzerrungen ist bisweilen eine längere Ruhigstellung der Halswirbelsäule durch das Tragen eines Halskragens oder einer Halskrawatte von Nöten.

Frakturen an der Halswirbelsäule werden durch Ruhigstellung oder operative Maßnahmen behandelt.

med. Redaktion Dr. med. Werner Kellner
Aktualisierung 28.06.2007

Deutsche Akademie für Akupunktur und Aurikulomedizin e.V.
Deutsche Gesellschaft für Chirotherapie und Osteopathie e.V.