Impotenz Psychosomatik

Die Psyche spielt bei der erektilen Dysfunktion (Impotenz) eine erhebliche Rolle. Versagensängste und Entwicklungsbedingte Störungen sind die Hauptfaktoren. Die Diagnose ist oft sehr schwierig, zeitaufwendig und benötigt grosses Einfühlungsvermögen des Therapeuten.

Vor noch nicht allzu langer Zeit wurden rein psychische Faktoren als Erkrankungsgrund angenommen. Seit Markteinführung von Viagra, Cialis und Levitra wird nur noch von organischen Ursachen gesprochen. Es dürfte bei sachlicher Betrachtungsweise ausser Frage stehen, dass psychische und organische Ursachen hier eng ineinander greifen. Es sollte grundsätzlich bei jeder diagnostischen oder therapeutischen Frage ein psychosomatischer Ansatz gewählt werden. Welcher Mann, der aus organischen Ursachen an einer erektilen Dysfunktion (Impotenz) leidet bekommt auf Dauer keine psychischen Probleme? Der Mann leidet oft unter massiver Einschränkung des Selbstwertgefühles.

Die Entstehung psychogen entstandener ED Störungen kann man in 3 Faktoren einteilen (Vorschlag von Levines)

1. unmittelbar wirkende Faktoren (Versagensängste, Ablenkung, Partnerkonflikte),

2. Faktoren aus der jüngeren Vergangenheit (Lebensereignisse, die 3. der Störung vorausgegangen sind),länger zurückliegende, biografische Faktoren (entwicklungsbedingte Ursachen aus der Kindheit)

Die Gewichtung der verschiedenen Faktoren sind sehr unterschiedlich. Es können auch alle 3 Faktoren in unterschiedlicher Intensität vorhanden sein.

Viele Männer haben Angst vor Frauen bzw. vor der weiblichen Sexualität.Es kommt zu einer Unsicherheit der Männer, da sie sich für die sexuelleBefriedigung der Frau allein verantwortlich machen. Die Angst vor nicht genügendersexuellen Leistungsfähigkeit in Verbindung mit dem gestiegenen sexuellenSelbstbewusstsein der Frau setzt den Mann erheblich unter „Druck“ (Versagensangst,ja nichts falsch machen).

Wenn jetzt zusätzlich organische Schäden hinzukommen. (Diabetesmellitus, arteriosklerose) verstärkt sich die Problematik der Impotenz (erektile Dysfunktion) erheblich. Eine therapeutische Hilfe ist dann nur durch psychosomatische Denkweise möglich. Körper und Geist müssen in Einklang gebracht werden.