Therapie der Herzinsuffizienz (Herzschwäche)

         

Therapie der Herzinsuffizienz (Herzschwäche) Themen

  • Herzinsuffizienz – Herzschwäche
  • Einteilung Herzinsuffizienz
  • Ursachen Herzinsuffizienz
  • Symptome Herzinsuffizienz
  • Linksherzinsuffizienz
  • Rechtherzinsuffizienz
  • Diagnose Herzinsuffizienz
  • Therapie Herzinsuffizienz
  • Prognose der Herzinsuffizienz
  • Die Behandlung der chronischen Herzinsuffizienz richtet sich nach der Ursache und Schwere der Herzschwäche. Grundsätzlich muss versucht werden, die verursachende Grunderkrankung (bsp. Herzklappenfehler, Bluthochdruck, koronare Herzkrankheit, Herzrhythmusstörungen, Kardiomyopathie) soweit als möglich zu beseitigen oder zumindest ein Voranschreiten der Grundkrankheit zu verhindern.

    Allgemeinmaßnahmen dienen der Verbesserung der Symptome. Hierzu gehört auch bei fortgeschrittener Herzinsuffizienz eine angepasste körperliche Bewegung. Durch diese Maßnahmen werden die Lungen besser belüftet und einer Lungenentzündung vorgebeugt. Gleichzeitig wird der Bildung von Blutgerinnseln in den Beinen verhütet, die sich bei Bettlägrigkeit bilden können. Bei besserer Leistungsfähigkeit kann mit leichtem sportlichen Training begonnen werden. Herzsport- und Übungsgruppen sind beim Aufbau eines körperlichen Trainings sehr sinnvoll, da sich die Patienten unter Aufsicht eines Arztes körperlich betätigen.

    Neigt der Patient zu Wassereinlagerungen, so sollte er eine kochsalzarme Ernährung einhalten. Die Speisen sollten zudem leicht verdaulich und nicht blähend sein. Eine besondere Bedeutung kommt auch der täglichen Trinkwassermenge zu. In der Regel sollte der Betroffene nicht mehr als eineinhalb Liter zu sich nehmen, da größere Mengen zu einer unverhältnismäßig großen Kreislaufbelastung führen und Wassereinlagerungen begünstigen. Kaffee und Tee dürfen in Maßen getrunken werden, Alkohol sollte die Ausnahme bleiben.

    Weiterhin gibt es bewährte Medikamente gegen die Herzschwäche. Ihr Einsatz richtet sich nach der Schwere der Erkrankung. Folgende Mittel werden verordnet:

    • ACE-Hemmer (Angiotensin-Converting-Enzym-Hemmer): Sie erweitern das Gefäßsystem und erleichtern damit die Pumpleistung des Herzens. Die Mittel sind nur unter größter Vorsicht bei sehr niedrigem Blutdruck einsetzbar.
    • Diuretika (Entwässerungsmedikamente): Die Medikamente sind harntreibende Stoffe. Durch eine Verminderung des Körperwassers wird das Herz entlastet und der Blutdruck gesenkt. Die Mittel entziehen aber auch Körpersalze. Verspürt der Patient vermehrt Wadenkrämpfe oder Herzrhythmusstörungen ist spätestens dann eine Blutuntersuchung angezeigt.
    • Digitalis (Wirkstoff des Fingerhuts): Der Wirkstoff steigert die Kraft des geschwächten Herzens und bremst einen zu schnellen Herzschlag. Problematisch ist die optimale Dosiseinstellung des Medikaments, da es eine schmale therapeutische Breite aufweist, das heißt, zu wenig hilft nichts, nur ein bisschen zu viel führt zu ausgeprägten Beschwerden (Farbsehen ist beeinträchtigt, Übelkeit, Erbrechen, Herzschlag zu schnell oder langsam, arrhythmisch).
    • Betablocker (blockieren die antriebssteigernde Wirkung des Sympathikus-Nervs): Der Herzschlag verlangsamt sich unter Gabe dieser Medikamente, der Blutdruck wird gesenkt. Einige Mittel wirken auch gegen Herzrhythmusstörungen. Gelegentlich verursachen Betablocker Schlafstörungen, depressive Verstimmungen sowie Potenzstörungen. Sie sollten nicht plötzlich abgesetzt werden, da es zu einem stark überschießenden Puls- und Blutdruckanstieg kommen kann.

    Schlägt das Herz zu langsam, können Herzschrittmacher eine eingeschränkte Herzfunktion verbessern. Sollte sich die Herzleistung deutlich verschlechtern, so kann als letzte Option eine Herztransplantation notwendig werden.

    med. Redaktion Dr. med. Werner Kellner
    Aktualisierung 23.9.2007