Apfelbaum (Pyrus Malus) ist die Hauptart der zur Familie der ächten Rosenblütler gehörenden Unterfamilie Äpfelblütler und dort eingereihte Gattung Pyrus. Diese Hauptart kennzeichnet sich durch die knorpelich papierartigen Fächer der Frucht. Meist sind deren fünf, in deren Innenwinkel je zwei Samen ohne Schleimschichtsüberzug sich befinden.
Die bleibenden Kelchzähne krönen verdorrt die Früchte, ohne sich stark zu drehen und ohne große Nadel. Die Pflanze ist ein mittelmäßiger Baum mit rundlichen, kurzgespitzten, stumpfgesägten, unterseits meist behaarten, kurzgestielten Blättern, deren große weißen, außen rötliche Blüten in aufrechten Doldentrauben stehen und mit den Blättern zugleich hervorkommen und durch ovale Blumenblätter und am Grunde verwachsene Griffel kennzeichnen. Ihre Frucht ist gewöhnlich rundlich, oben und unten nabelartig vertieft. Derselbe wird in zahlreichen Spielarten gezogen.
Anwendung
Der Apfel hat schon im frühen Altertume eine vielfache Anwendung erfahren und es hat sich auch bis jetzt bestätigt, dass eine tüchtige Apfelkur ein außerordentlich reinigender Prozess ist, indem durch sie die Absonderung flüssiger, todter Stoffe überraschend befördert wird.
Apfeltee ist ein in England beliebtes Getränk, das namentlich Leuten, die an Entzündungen und Fieber leiden, oder doch dazu geneigt sind, sehr gut bekommt. Man bereitet denselben, indem man einige dünne Schnitten Reinettenäpfel mit siedendem Wasser übergießt, sie auf einige Minuten zugedeckt stehen lässt und dann umrührt.
Schließlich gibt man so viel Zitronensaft und Zucker hinzu, bis das Getränk den gewünschten Wohlgeschmack hat. Apfeltee ist auch ein englisches Volksmittel gegen Husten und Schnupfen. Gebratene Äpfel sind gegen Verstopfung oder trägem Stuhlgang sehr dienstlich. Als gutes Schlafmittel pflegt man kurz vor dem Schlafengehen einen saftigen, süßsäuerlichen Apfel zu essen. Bei Verbrennungen wirken faule Äpfel gerade so wie das kalte Wasser, auch werden Umschläge von faulen Äpfeln gegen Frostbeulen gebraucht.
Bei alten Geschwüren empfehlen viele Ärzte Äpfelsaft auf die Wunde zu bringen. Das Äpfelkompot wird als kühlend für die Reconvalescenten vielfach empfohlen. Gegen Heiterkeit der Kinder gebe man denselben einige gebratene Äpfel zu essen, in welchen man Zucker hat schmelzen lassen. Der Apfelwein ist besonders in Krankheiten des lymphatischen Gefäß-, Drüsen- und Pfortadersystems, in Kachexien, hartnäckigen Hautausschlägen, Nieren- und Harnblasenkrankheiten, Neuralgien von äußerst heilsamer Wirkung.
Umrechnungstabelle für das Kräuterlexikon:
1 Unze = ca. 30 gr.
1 Graun = ca. 0,063 gr.
1 Drachme = ca. 3,75 gr.
1 Drachme = 3 Scrupel